Nach den Aggressionen von Fans in der Abstiegsnacht hat Schalke-Sportvorstand Peter Knäbel Verständnis für Spieler, die in dieser Saison nicht noch einmal für die Gelsenkirchener antreten wollen. "Wenn einer die restlichen vier Partien nicht mehr für Schalke auflaufen will, kann ich mit dieser Position leben", zitiert die "Bild" Knäbel. Mit jedem Spieler würden Einzelgespräche geführt. Es werde gefragt, "was hängen geblieben ist" und Hilfe angeboten. Schalke muss an diesem Wochenende nicht spielen, da Gegner Hertha BSC wegen Corona-Fällen in Team-Quarantäne ist.
Der Abstieg des FC Schalke 04 war durch eine bittere 0:1 Niederlage bei Arminia Bielefeld am Dienstagabend besiegelt worden. Die Mannschaft erreichte gegen 1.30 Uhr die heimische Arena, von wo die Spieler jeweils die Heimfahrt antreten sollten. Laut Polizei wurde das Team von 500 bis 600 Anhängern empfangen und zum Teil mit "massiven Aggressionen" konfrontiert. Es flogen Eier, Spieler flohen und es soll zu Tritten gegen Profis gekommen sein. In einem Video, das im Internet kursiert, sind Szenen einer Hetzjagd am Stadion zu sehen. Die Gelsenkirchener Polizei will mit einer Ermittlungskommission die Ereignisse untersuchen.
Wie bedrohlich die Attacke der Anhänger war, macht Team-Koordinator Gerald Asamoah deutlich: "Mir geht's immer noch nicht gut. Ich habe zwei Bilder im Kopf. Wie ein Mitarbeiter auf dem Boden liegt und getreten wird. Und die Angst in den Augen von (Co-Trainer und Club-Idol) Mike Büskens", sagte Asamoah laut "Bild".
Bereits am Tag nach den Ausschreitungen hatte Sportvorstand Knäbel gesprochen. Er nannte es "desaströs, wenn man sich um Leib und Leben unserer Mitarbeiter fürchten muss. Was Staff und Spieler da erleben mussten, hat mit unserem Leitbild überhaupt nichts zu tun. Man hat immer das Gefühl, es geht nicht noch schlimmer - und dann kommt noch was."
Quelle: ntv.de, tno/dpa
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