Biontech rechnet mit Impfungen für Schulkinder ab Juni

  29 April 2021    Gelesen: 1830
Biontech rechnet mit Impfungen für Schulkinder ab Juni

Die Infektionszahlen unter Kindern und Jugendlichen steigen seit Februar rasant. Doch es gibt bisher keinen Impfstoff. Biontech-Gründer Şahin ist in einem Interview aber zuversichtlich, dass es bald auch Vakzine für Schulkinder ab zwölf geben könnte.

Schon am nächsten Mittwoch will Biontech offenbar die Zulassung seines Impfstoffs für Kinder ab zwölf Jahren bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragen. Gegenüber dem "Spiegel" erklärte Biontech-Gründer Uğur Şahin: "Wir haben die Studiendaten für die 12- bis 15-Jährigen in den USA für die bedingte Zulassung eingereicht, in Europa sind wir in den letzten Zügen." Eine solche Prüfung dauere einige Wochen, so könnten ab Juni die ersten Schulkinder geimpft werden.

Die bisherigen Studien deuteten auf "ermutigende Ergebnisse" hin, sagte Şahin dem Nachrichtenmagazin. Die Daten zeigten, dass der Impfstoff bei älteren Kindern ab zwölf Jahren zu 100 Prozent wirksam und gut verträglich sei. Es sei den Biontech-Gründern Özlem Türeci und Uğur Şahin wichtig, "Kindern eine Rückkehr zum Schulalltag sowie Treffen mit Familie und Freunden zu ermöglichen".

Auch klinische Studien mit knapp 4600 jüngeren Kindern seien derzeit in Arbeit. Dabei werde das Vakzin absteigend an verschiedenen Altersgruppen getestet. Mittlerweile seien die Forscher der Mainzer Impfstofffirma schon bei der Gruppe der Kinder im Alter von sechs Jahren angelangt. Die ersten Ergebnisse der Studien der Fünf- bis Zwölfjährigen könnten im September vorliegen. Die Auswertung dauere etwa vier bis sechs Wochen, erklärte Şahin.

Zudem plane Biontech ab Spätsommer, die Dosen für Kinder gesondert zu produzieren. Noch sei unklar, ob diese dann auf Kosten der Erwachsenen-Lieferungen gingen. "Wir glauben, dass es jetzt schnell gehen kann", sagte Şahin. "Die bisherigen Beobachtungen zur Verträglichkeit wie auch zur Wirksamkeit sind ermutigend."

Die neuesten Zahlen des Robert-Koch-Instituts legen derweil nahe, dass die Infektionszahlen unter Kindern und Jugendlichen seit Februar rasant ansteigen. Aktuell liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den unter 15-Jährigen bei fast 200. Vor wenigen Tagen twitterte SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, dass inzwischen Kinder, Jugendliche und Eltern im Zentrum der Pandemie stehen würden.

Quelle: ntv.de, ses


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