Der IG-Metall-Vorsitzende Hofmann sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Risiken der Corona-Krise könnten nicht von den Beschäftigten allein geschultert werden. Schließlich hinterlasse die Pandemie nicht nur Opfer und Verlierer, sondern es gebe auch Profiteure. So boomten die Börsen, und es habe noch nie einen solch rasanten Zuwachs an Milliardären gegeben. Gleichzeitig seien aber hunderte Arbeitsplätze verlorengegangen und mehr Menschen auf Hartz IV angewiesen. Hofmann warnte, diese massive Unwucht könne den politischen Raum ins Wanken bringen. Hier müsse die Politik handeln.
Die zentrale Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“ findet in diesem Jahr in Hamburg statt.
Verdi: Der Handel hat sich „dumm und dämlich verdient“
Der Vorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Werneke, kritisierte den Umgang großer Handelsketten mit ihren Beschäftigten in der Corona-Krise. Die Handelskonzerne hätten sich in den vergangenen Monaten dumm und dämlich verdient, sagte Werneke im ZDF. Für die Beschäftigten habe es aber keinerlei Anerkennung oder finanzielle Verbesserung gegeben. Der Gewerkschafter stellte harte Verhandlungen für die Tarifrunde im Herbst in Aussicht. Sonntagsöffnungen für den Einzelhandel in der Zeit nach der Pandemie lehnte er strikt ab. Das helfe dem Handel gar nicht.
Klingbeil (SPD) fordert höhere Löhne in verschiedenen Bereichen
SPD-Generalsekretär Klingbeil forderte zum heutigen Tag der Arbeit höhere Löhne für Arbeitnehmer, die in der Corona-Pandemie besondere Lasten tragen. Diejenigen, die seit über einem Jahr Corona-Pandemie das Land am Laufen hielten, in den Krankenhäusern und Pflegeheimen, in den Schulen und Kitas oder an den Supermarktkassen, seien die Leistungsträger der Gesellschaft, sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Friedliche Proteste am Vorabend des 1. Mai
In der Hansestadt und in Berlin hatten sich bereits gestern Abend viele Menschen versammelt, um für gesellschaftliche Veränderungen zu demonstrieren. Die Polizei sprach jeweils von einem friedlichen Verlauf. In Berlin folgten rund 1.500 Demonstranten einem Protestaufruf linker und linksradikaler Gruppen unter dem Motto „Von der Krise zur Enteignung“. In Hamburg waren es zeitweise mehr als 600 Menschen, obwohl wegen der Pandemie nur 200 zugelassen waren.
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