Ein junger Tiger, der in den Vororten der texanischen Millionenmetropole Houston herumgestreunt war und für Schrecken unter den Einwohnern gesorgt hatte, ist in die Obhut der Behörden gelangt. "Wir haben ihn, und er ist gesund", teilt der örtliche Polizeikommandeur Ron Borza mit. Der neun Monate alte Königstiger mit dem Namen India war - versehen mit einem türkisfarbenen Glitzerhalsband - von der Frau seines Besitzers an die Polizei übergeben worden.
India war vor einer Woche durch die Gärten eines Wohnbezirks am Rande von Houston gestreift. Ein Polizist außerhalb des Dienstes zückte seine Pistole, als er die Raubkatze sah, wie Videos in den Onlinenetzwerken zeigten. Dann tauchte jedoch der Eigentümer des Tigers auf und fuhr mit diesem in seinem Auto davon. Der 26-Jährige wurde im Verlauf der vergangenen Tage wegen anderer Vergehen festgenommen, freigelassen und dann erneut festgenommen.
Borza sagte, die Behörden hätten am Samstag einen Hinweis aus der Bevölkerung bekommen, wonach die Ehefrau des Besitzers den Tiger übergeben wolle. Wo genau das 80 Kilogramm schwere Tier in den vergangenen Tagen war, ließ die Polizei offen. "Der Tiger wurde ein wenig herumgereicht", so Borza. Die Ehefrau des Besitzers habe aber immer gewusst, wo er war. Dem Tiger gehe es gut. Das Halten eines solchen Tieres ist innerhalb der Stadtgrenzen von Houston verboten. In anderen Teilen des US-Bundesstaats Texas ist es jedoch unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Nun wollen die Ermittler herausfinden, wo der Tiger gekauft wurde. Der mutmaßliche Halter von India gab derweil an, das Tier gehöre jemand anderem.
"Ausgewachsen kann das Tier bis zu 600 Pfund schwer werden. Er hat immer noch seine Krallen und könnte eine Menge Schaden anrichten, wenn er wollte", sagte Borza. Glücklicherweise sei er aber sehr zahm. India soll nun künftig in der Tierschutzanlage Cleveland Amory Black Beauty Ranch im texanischen Murchison sein Zuhause haben. Der Tiger wird dort seine eigene Fläche zum Leben und Streunen haben, die 0,2 Hektar groß ist und zu der ein bewaldetes Areal und ein Schwimmbecken gehören. "Unser Ziel ist es, ihm die beste Lebensqualität für den Rest seines Lebens zu bieten", beteuerte die Direktorin der Einrichtung, Noelle Almrud.
Quelle: ntv.de, ino/AFP
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