Seit März 2016 lebte Späth in einem Pflegeheim in der Nähe von Stuttgart. Er litt unter Demenz. Anfang März war bekannt geworden, dass es Späth nicht gut geht. "Es stimmt mich traurig, dass Lothar Späth aufgrund seiner schweren Krankheit als Ratgeber nicht mehr an unserer Seite sein kann. Wir vermissen ihn und wir denken an ihn. Er fehlt uns", hatte damals der CDU-Spitzenkandidat in Baden-Württemberg, Guido Wolf, gesagt.
Späth war von 1978 bis 1991 Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Sein Spitzname lautete "Cleverle", er trieb den wirtschaftlichen Erfolg seines Bundeslandes voran. Späth galt als fortschrittsgläubig und rastlos. 1985 kaufte er bei einem USA-Besuch 1985 den schnellsten Rechner der Welt.
1991 musste Späth sein Amt niederlegen, er hatte sich von Unternehmen teure Urlaubsreisen und Flüge bezahlen lassen ("Traumschiff-Affäre").
Zweite Karriere bei der Jenoptik
Nach seiner politische Karriere ging er in die frühere DDR nach Jena, er wurde Geschäftsführer der Jenoptik. Er machte aus dem Unternehmen einen modernen Technologiekonzern, den er 1998 erfolgreich an die Börse brachte. Späth wurde Ehrenbürger von Jena. 2003 trat er als Vorstandsvorsitzender der Jenoptik zurück, bis 2013 war er als Aufsichtsratsvorsitzender bei verschiedenen Wirtschaftsunternehmen tätig.
2014 war Späth im Oktober noch einmal zu Gast im Landtag. Ministerpräsident Winfried Kretschmann lobte Späth in einer Rede, dieser habe in seiner Amtszeit "wichtige Impulse gesetzt, um unser Land zukunftsfähig zu halten". Späth gebühre "großer Respekt und Dank" für seine Verdienste, sagte der Grünen-Politiker.
Im Frühjahr 2014 trennten sich Späth und seine Ehefrau Ursula überraschend. Das Paar hat eine Tochter und einen Sohn.
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