Lauterbach: Impfziel nur mit Kindern erreichbar

  30 Mai 2021    Gelesen: 371
Lauterbach: Impfziel nur mit Kindern erreichbar

Sollen Kinder ab 12 Jahren gegen Corona geimpft werden? Die STIKO zögert. Für SPD-Politiker Lauterbach steht allerdings fest: Deutschlands Impfziel von 80 Prozent sei nicht ohne diese Altersgruppe erreichbar. Er plädiert für ein baldiges Impfangebot.

Deutschland kann nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach sein Impfziel in der Corona-Krise nur mit einer konsequenten Impfung von Kindern und Jugendlichen erreichen. "Unser Impfziel von 80 Prozent schaffen wir nicht, ohne auch die 12- bis 18-Jährigen zu impfen", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". Bei den Jugendlichen sei eine Impfquote von 65 Prozent anzustreben. "Dafür sollte auch in den Schulen geimpft werden, um es den Familien möglichst leicht zu machen", schlug der SPD-Politiker vor.

Lauterbach warnte, Kinder und Jugendliche würden unter einer vierten Corona-Welle besonders leiden. "Das müssen wir verhindern. Deshalb sollten sie im Frühsommer bevorzugt ein Impfangebot bekommen", forderte der Gesundheitsexperte.

Die EMA hatte am Freitag eine EU-Zulassung des Biontech-Präparats für Kinder von 12 bis 15 Jahren befürwortet. Die formale Zulassung durch die EU-Kommission steht noch aus, ebenso die Prüfung der Ständigen Impfkommission (STIKO), ob sie eine Impfung für Kinder generell empfiehlt.

Von der STIKO gab es allerdings bereits Signale, dass sie möglicherweise keine allgemeine Impfempfehlung für alle Kinder geben wolle, sondern nur für vorerkrankte Kinder. "Eine Impfempfehlung kann nicht einfach deswegen ausgesprochen werden, weil es gerade gesellschaftlich oder politisch opportun erscheint", sagte STIKO-Mitglied und Erlanger Immunologe Christian Bogdan den "Nürnberger Nachrichten".

Die Wirksamkeit für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren sei zwar nachgewiesen - "aber in Sachen Nebenwirkungen fehlen noch ausreichend Daten", so Bogdan. "Die Immunantwort eines Kindes kann anders verlaufen als bei einem Erwachsenen. Deswegen braucht man da mehr Daten."

Quelle: ntv.de, hny/dpa


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