Havertz-Fluch-Video wird zu Internet-Hit

  30 Mai 2021    Gelesen: 563
  Havertz-Fluch-Video wird zu Internet-Hit

Kai Havertz schießt Chelsea zum Triumph in der Königsklasse. Für Aufsehen sorgt aber auch sein TV-Interview direkt nach dem Titelgewinn. Der 21-Jährige ist völlig aufgelöst und flucht fröhlich drauflos. Anschließend entschuldigt er sich via Twitter - die Fans freut's.

Interviews auf dem Rasen direkt nach einem Fußballspiel sind immer so eine Sache: Selten sind sie wirklich gehaltvoll - aber manchmal kommen sie durchaus mit einem Schmankerl daher. So geschehen nach dem Champions-League-Sieg des FC Chelsea gegen Manchester City, als Torschütze und Mann des Tages Kai Havertz vor der Kamera des britischen TV-Senders BT Sports nach seinem Preisschild und dem auf ihm lastenden Druck gefragt wurde - und ob er nun seine hohe Ablöse zurückgezahlt habe. "Das ist mir gerade scheißegal, um ehrlich zu sein", jubelte ein emotionaler Havertz ehrlich, der im Sommer im Gesamtpaket mit Bonuszahlungen für etwa 100 Millionen Euro von Bayer Leverkusen losgeeist worden war. "Wir haben gerade die verdammte Champions League gewonnen."

Der deutsche Nationalspieler nutzte dabei englische Flüche ("I don't give a fuck on that", "won the fucking Champions League"), die in englischsprachigen Ländern gar nicht gerne im TV gesehen und gehört werden. Doch der 21-Jährige zeigte, dass er auch Werte wie Höflichkeit und gutes Benehmen verinnerlicht hat und entschuldigte sich noch in der Nacht via Twitter mit einem Augenzwinkern. "Entschuldigung fürs Fluchen", schrieb Havertz in einem Post und setzte einen als Lächeln mit leichtem Angstschweiß zu verstehenden Smiley dahinter. Als Erklärung für seine Emotionalität am Mikrofon fügte Havertz in der nächsten Zeile ein Emoji des Henkelpotts ein mit den Worten: "Sie verstehen."



"Er hat uns gerettet"

Die ehrlichen Gefühle im Havertz-Video von BT Sports und der Post des Nationalspielers sorgten in den sozialen Medien für viel Zuspruch und Amüsement. Der TV-Reporter hatte sich beim Dreh noch verlegen grinsend zur Kamera gedreht und sich für die Emotionen des Profis entschuldigt. Bei Twitter zensierte der Sender die beiden Wörter mit einem kurzen Piep.

Für Freude sorgte auch der erste Teil des TV-Interviews, in dem der 21-Jährige seiner Großmutter dankte. "Für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung", stammelte Havertz. "Ich danke meinen Eltern, meinen Geschwistern, meiner Oma und meiner Freundin. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ist ein unglaubliches Gefühl." Dann konnte der Torschütze gar nicht weitersprechen, denn auf einmal sprengte Chelsea-Kapitän César Azpilicueta das Interview und umarmte den Deutschen. "Er hat uns gerettet", rief Azpilicueta ins Mikrofon. "Mentalitätsmonster, er wird noch, nein er ist schon ein Superstar. Wie er heute gerannt ist und hinten geholfen hat..."

Auch Nationalmannschaftskollege Timo Werner war vor dieser Saison für viel Geld verpflichtet worden, 53 Millionen Euro überwies Chelsea für ihn an RB Leipzig. Beide Offensivkünstler mussten in der Spielzeit nach schwierigen Anfängen und weniger guten Spielen immer wieder Zweifel und Kritik bekämpfen und besiegen. Werner, der beim entscheidenden Tor mit einem Sprint eine Lücke für Havertz in die City-Abwehr gerissen hatte, erklärte nach dem Sieg in der Königsklasse: "Deswegen sind wir hergekommen, deswegen wurden wir gekauft."

Torschütze Havertz konnte so kurz nach dem Triumph noch gar keine vernünftigen Erklärungen abgeben. Musste er auch nicht. Mit seiner emotionale Ehrlichkeit traf er zum zweiten Mal am Abend ins Schwarze und machte die Chelsea-Fans doppelt froh.

Quelle: ntv.de


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