Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus gibt Startrainer Josep Guardiola die Hauptverantwortung für die 0:1-Niederlage des englischen Meisters Manchester City im Champions-League-Finale am Samstag in Porto gegen den FC Chelsea. "Pep allein hat Manchester City um den Pokal gebracht", schrieb der 60-Jährige in seiner neuen Kolumne bei Sky. Guardiola habe durch seine Aufstellung dem Klub und den Fans "die Champions League gestohlen und er muss sich die harte Kritik von allen Seiten jetzt zu Recht anhören."
Mit Raheem Sterling, Kevin De Bruyne, Riyad Mahrez, Phil Foden und Bernardo Silva brachte Guardiola reichlich Offensiv-Power. Selbst Chelsea-Coach Thomas Tuchel war überrascht: "Wir haben erwartet, dass Fernandinho spielt. Er hat eine sehr offensive Aufstellung gewählt", sagte er. Guardiolas Überfall-Idee zündete jedoch nicht. Im ersten Durchgang kamen die Citizens kaum hinter die von Chelseas deutschem Abwehrchef Antonio Rüdiger perfekt organisierten Linien, im Rückwärtsgang waren sie für Konter extrem anfällig. Kapitän und Stabilisator Fernandinho kam erst in der 64. Minute. "Ich habe getan, was für das Team am besten ist", sagte Guardiola.
Matthäus warf dem Katalanen Experimente zum völlig falschen Zeitpunkt vor. "Das ist das Schlechteste, was ein Trainer nur machen kann. Unerklärlich und unverzeihlich." Begeistert zeigte sich der Weltmeister von 1990 von Rüdiger. Trainer Thomas Tuchel habe ihn "zu einem komplett neuen Spieler gemacht", schrieb er. "Ich finde Antonio klasse. Er hat keine Angst, kann dem Gegner richtig weh tun und man hat ihn definitiv lieber bei als gegen sich." Rüdiger und Sieg-Torschütze Kai Havertz sieht er als Stützen der deutschen Nationalmannschaft bei der bevorstehenden EM. Er traut dem Team von Bundestrainer Joachim Löw einiges zu. "Wir sind vielleicht nicht DER Topfavorit auf den Titel, aber wir werden ein gewichtiges Wörtchen mitreden", ist Matthäus überzeugt.
Quelle: ntv.de, tno/dpa
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