Russland bereit für neue Verhandlungen

  02 März 2022    Gelesen: 591
Russland bereit für neue Verhandlungen

Die erste Verhandlungsrunde zwischen den ukrainischen und russischen Delegationen an der Grenze zu Belarus endet ohne Erfolg. Nun will sich der Kreml wieder an einen Tisch setzen - seine Forderungen hat er aber nicht geändert.

Russland zeigt sich nach Kremlangaben bereit für eine Fortsetzung der Verhandlungen mit der Ukraine noch am Mittwoch. "Heute Nachmittag, am späten Nachmittag, wird unsere Delegation vor Ort sein und auf die ukrainischen Unterhändler warten", sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. "Unsere Delegation wird bereit sein, das Gespräch heute Abend fortzusetzen." Den Ort nannte Peskow zunächst nicht. "Ich möchte es nicht im Voraus tun."

Auch der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass weitere Verhandlungen mit Russland im Gespräch seien. Zunächst sei jedoch eine "substanzielle Agenda" erforderlich. Ihm zufolge wird noch über einen Termin diskutiert.

Gestern hatte die Ukraine eine Feuerpause zumindest in den Städten zur Bedingung für Verhandlungen mit Russland gemacht. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, Russland müsse die Bombardierung ukrainischer Städte einstellen, bevor sinnvolle Gespräche über einen Waffenstillstand beginnen könnten.

Russland pocht weiter auf Forderungskatalog

Nach den ersten Gesprächen am Montag hatten beide Seiten die belarussisch-polnische Grenze als Ort für Verhandlungen genannt. Die russische Delegation soll demnach wieder der frühere Kulturminister Wladimir Medinski leiten. Die erste Runde war ohne greifbare Ergebnisse geblieben.

Peskow stellte klar, dass Russland auf den von Präsident Wladimir Putin formulierten Forderungen bestehe. Die Regierung in Kiew muss demnach die "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk sowie Russlands Souveränität über die Schwarzmeer-Halbinsel Krim anerkennen. Zudem fordert Russland eine "Demilitarisierung" der Ukraine.

Bundeskanzler Olaf Scholz will sich dafür einsetzen, dass die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine bald fortgesetzt werden. "Natürlich geht es jetzt darum, dass die Diplomatie wieder eine große Chance bekommt", sagte der SPD-Politiker. Zugleich rief er Russland erneut auf, alle Kampfhandlungen sofort einzustellen. "Attacken auf zivile Infrastruktur und Zivilisten müssen aufhören", betonte er.

Quelle: ntv.de, cls/dpa


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