Mercedes Vision V - Vorbote der neuen V-Klasse

  25 April 2025    Gelesen: 71
  Mercedes Vision V - Vorbote der neuen V-Klasse

Mit dem Concept Vision V gibt Mercedes potenziellen Interessenten einen Vorgeschmack auf die bald debütierende V-Klasse. ntv.de durfte bereits Probe sitzen. Die künftige V-Klasse könnte luxuriöser werden.

Mercedes hat offenbar etwas vor mit der V-Klasse. Etwas, das allerdings nur wenigen Menschen zugänglich sein wird. Und zwar scheinen sich die Verantwortlichen bei Lexus umgesehen zu haben. Die Japaner hatten nämlich unlängst ein Statement gesetzt mit dem großen Van LM. Der ist plötzlich so luxuriös wie eine Oberklasse-Limousine. Mercedes möchte das in Zukunft wohl ähnlich handhaben - zur Erinnerung: Ola Källenius hat ja eine Luxusstrategie beschlossen.

Damit keine Missverständnisse entstehen: Natürlich wird es künftig nicht bloß abgehobene V-Klassen geben. Nein, die Kunden werden auch Basismodelle sehen, ist ja klar. Allerdings sollten sich Interessenten darauf einstellen, dass der Nutzwert-Benz selbst als Einsteiger kein Sonderangebot werden wird.

Doch wie heißt es so schön - man muss eine Sache vom Ende her denken. Und möchte man Rückschlüsse vom Vision V auf das Serienmodell V-Klasse ziehen, muss man von einer Top-End-Perspektive aus denken. High-End-Luxus verströmt das Concept in rauen Mengen. Und obwohl Automobil-Studien in der Regel fragil sind, lässt man mich in diesem Fall einsteigen. Aber vorher muss ich in spezielle Schuhüberzieher schlüpfen, dann kann es losgehen. Hinter der elektrischen Schiebetür verbergen sich vor allem fauteuilartige Sesselkonstruktionen mit dicken ledernen Polsterelementen. Hier sitzt es sich tatsächlich ziemlich loungig.

"Private Lounge" mutet komfortabel und multimedial an

Aber richtig entspannend wird es erst nach dem Schließen der Türen. Mein Blick fällt quasi zwingend auf das große Kino-Display im 65-Zoll-Format mit 4K-Auflösung. Dort laufen hier und heute Musikvideos, deren Sound aus insgesamt 42 Lautsprechern kommt. Jetzt weiß ich, was "immersives" Klangerlebnis heißt, wie Marketingleute das gerne formulieren. Aber in der Tat denkst du, du würdest im Geschehen inmitten von E-Gitarren, Gesängen und Violinen sitzen.

Und während ich das gestochen scharfe Bild und den lupenreinen Ton genieße, wandert mein Blick umher. Einige der Soundboxen kann ich ausmachen, sie verbergen sich im Dachbereich sowie in seitlich im Bereich der Türbeläge angebrachten Glasgehäusen, um ungewollte Gehäuseresonanzen zu vermeiden, was wiederum für einen sauberen Klang sorgt.

Aber ich finde auch verspielte Dinge wie verchromte Flaschen und Becher oder hübsche Glas-Schachfigürchen, die genau wie manche Lautsprecherbox in einem illuminierten Glaskasten untergebracht sind. Hinzu kommen Einlagen aus offenporigem Wurzelholz in fast verschwenderischer Weise. Laut Pressetext dienen solche Gimmicks als Hommage an die Eleganz und Schönheit traditioneller Handwerkskunst. Man kann dazu auch schlicht Luxus sagen. Luxus, garniert mit markanten Technikfeatures.

Dazu gehört sicherlich die von blickdicht auf transparent sowie umgekehrt schaltbare Glaswand, um den Cockpitbereich vom Lounge-Abteil zu separieren. Und eine Art von Bodenlamellen dienen sozusagen der Fortsetzung des Cinemadisplays - die Lamellen bestehen quasi aus Monitorfläche. Das ist alles showmäßig durchinszeniert und wenig praxistauglich, aber schon ohne Frage cool - typisch Concept eben.

Concept ist überzeichnet, spielt aber auf die Serie an

Keine Lust mehr auf Musik? Wie wäre es mit einer Runde Gaming? Man kann sich auch dem Spaß von Rennspielen hingeben per separatem Controller. Ob die Serienversion der V-Klasse sämtliche Gimmicks der Studie übernehmen wird, ist fraglich. Schließlich sind Concept-Cars häufig stark überzeichnet. Das gilt definitiv auch für das äußere Erscheinungsbild des exklusiven Ausstellungsstücks. So manche optische Schmankerl könnte man sich allerdings schon vorstellen für die Serie. Den Mercedes-Stern als Kühlerfigur gibt es schließlich schon jetzt, wenngleich nicht illuminiert. Verzichtbar sind ganz sicher 24-Zoll-Aluräder oder der beim Concept angedeutete Diffusor.

Das gilt in diesem Fahrzeugsegment allerdings auch für die markanten Powerdomes - allerdings gibt es für diese viel Sympathie von den Entwicklern. Das könnte man als Hinweis werten, dass sie kommen werden. Abzuwarten bleibt, was die neue V-Klasse an Lichtspielereien zu bieten haben wird mit Blick auf die Marktakzeptanz in asiatischen Regionen.

Zum Schluss noch einmal zurück zum Concept, das so luxuriös wirkt wie die Maybach-Varianten: beispielsweise mit dem dicken Chromrahmen um die Seitenscheiben. Bezüglich der Antriebe hat ntv.de ja schon berichtet im Rahmen der Entwicklungsfahrten. Es wird elektrisch, aber eben nicht nur. Den Markteintritt wird die neue V-Klasse wohl 2026 erleben. Mit etwas Glück erfolgt ja bereits in diesem Jahr die Premiere des Serienmodells. Lassen wir uns also überraschen.

Quelle: ntv.de


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