Ägypten zeigt Fundgrube an Artefakten

  31 Mai 2022    Gelesen: 751
  Ägypten zeigt Fundgrube an Artefakten

Selbst nach unzähligen Grabungen finden Archäologen in Ägypten immer noch neue Überraschungen. Allein in der altägyptischen Totenstadt Sakkara werden in den vergangenen Monaten Hunderte neue Sarkophage und Statuen entdeckt.

Archäologen haben bei Ausgrabungen in der altägyptischen Totenstadt Sakkara 250 Sarkophage und 150 Bronzestatuen entdeckt. Unter ihnen befindet sich nach Angaben des Leiters des Obersten Antikenrats, Mustafa Wasiri, auch eine Statuette des Architekten Imhotep. Der mutmaßlich erste große Baumeister des Alten Reichs habe die Architektur in der Antike revolutioniert, sagte Wasiri bei der Vorstellung der Funde.

Sakkara ist eine bedeutende Nekropole am südlichen Nilufer. Zu der als Unesco-Welterbe eingestuften Totenstadt gehört auch die um 2700 vor Christi Geburt entstandene Stufenpyramide des Pharaos Djoser. Gebaut wurde die älteste Pyramide Ägyptens vermutlich von Imhotep. Dessen Grab zu finden, sei eines der Hauptziele der archäologischen Mission in Sakkara, sagte Wasiri.

In einem der 250 Sarkophage entdeckten die Archäologen neben Mumien eine unberührte und versiegelte Papyrus-Rolle, wie Wasiri weiter berichtete. Sie sei zur Restaurierung und Analyse in das Labor des Ägyptischen Museums nach Kairo gebracht worden. Nach seinen Angaben enthält die auf eine Länge von neun Metern geschätzte Schriftrolle vermutlich ein Kapitel aus dem Totenbuch, eine Sammlung von Zaubersprüchen und Beschwörungsformeln, die den Toten den Weg durch die Unterwelt weisen sollen.

Längst nicht alles gefunden

Laut dem Chef des Antikenrats sollen die Sarkophage in das Große Ägyptische Museum gebracht werden, das die Behörden nach wiederholten Verzögerungen in diesem Jahr in der Nähe der Pyramiden von Gizeh einweihen wollen. Die Hoffnungen sind groß, dass das monumentale neue Museum neben den archäologischen Entdeckungen der vergangenen Jahre dazu beitragen wird, die für Ägypten existenzielle Tourismusindustrie wiederzubeleben.

In den letzten Jahren wurden im ganzen Land antike Funde gemacht, die ein neues Verständnis der Dynastien vermitteln, die das alte Ägypten regierten. Im Februar 2021 fanden Archäologen 16 menschliche Grabkammern an der Stelle eines antiken Tempels am Rande der nördlichen Stadt Alexandria. Zwei der Mumien hatten goldene Zungen, von denen Experten glauben, dass sie ihnen erlauben sollten, "im Jenseits zu sprechen".

Im selben Monat wurde in der südlichen Stadt Sohag eine riesige, 5000 Jahre alte Brauerei entdeckt, die vermutlich die älteste der Welt ist. Das Bier, so die Hypothese der Forscher, wurde bei Bestattungsritualen für Ägyptens früheste Könige verwendet. Im April letzten Jahres gaben Archäologen bekannt, dass sie in der südlichen Stadt Luxor eine 3000 Jahre alte "verlorene goldene Stadt" ausgegraben haben. Die Entdeckung könnte die größte seit dem Grab des jungen Königs Tutanchamun sein.

Quelle: ntv.de, sba/AFP


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