Berg-Karabach: Türkei steht „bis zum Ende“ an der Seite von Aserbaidschan

  03 April 2016    Gelesen: 1346
Berg-Karabach: Türkei steht „bis zum Ende“ an der Seite von Aserbaidschan
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat gelobt, dem türkischen Bruderstaat, Aserbaidschan, „bis zum Ende“ des Territorialkonflikts mit Armenien um die Bergkarabach-Region zu unterstützen. Bei den Zusammenstößen starben dutzende Soldaten.
„Wir beten, dass unsere aserbaidschanischen Brüder die Oberhand in diesen Zusammenstößen mit möglichst geringen Verlusten gewinnen“, wurde der Präsident der Türkei gegenüber aserbaidschanischen Reportern zitiert. Erdogan befindet sich gegenwärtig in den USA.

„Wir werden Aserbaidschan bis zum Ende unterstützen“, fügte er hinzu.

Auch der türkische Generalstabschef, Hulusi Akar, schaltete sich am Samstag ein und rief seinen Kollegen, Generalstabschef, Zakir Hasanow, an. Dabei klärte die aserbaidschanische Militärführung Ankara aus erster Hand auf. Unter diesem Eindruck betonte auch der türkische Verteidigungsminister Ismet Yilmaz, dass Baku auf die volle Unterstützung der Türkei zählen könne.

Der Präsident von Aserbaidschan, Ilham Aliyew, der am Samstag vor dem Nationalen Sicherheitsrat sprach, gab an, dass die aserbaidschanischen Streitkräfte den Truppen Armeniens eine angemessen Antwort im Zuge von anhaltenden Aggressionen gaben.

Er notierte, dass die armenische Seite Stellungen Aserbaidschans und in der Nähe gelegene Dörfer angegriffen hätte. Gegenüber der Nachrichtenagentur APA sagte er:

„Als Ergebnis dieser bewaffneten Provokation, verloren wir Soldaten und Zivilisten.“

Die Kämpfe fanden in den Distrikten Ağdam, Fuzuli und Terter der Karabach-Region statt.

Dem armenischen Präsidenten Serzh Sarkisian zufolge wurden 18 Soldaten Armeniens getötet, weitere 35 wurden verletzt bei den „letzten größeren Feindseligkeiten“ seit dem Waffenstillstand von 1994, da armenische Soldaten rund 20 Prozent des aserbaidschanischen Staatsterritoriums okkupierten. Offiziellen aserbaidschanischen Berichten nach wurden mindestens 100 armenische Soldaten und 10 Panzer getötet. Auf aserbaidschanischer Seite sollen 12 Soldaten getötet und ein Militärhubschrauber vom Typ Mi-24 abgeschossen worden sein.

Der türkische Präsident konstatierte einstweilen der Minsker-Verhandlunsgruppe, welche von der OSZE, Frankreich, Russland und den USA angeführt werden, ihr Scheitern bei der diplomatischen Beilegung des Konflikts.

„Wir sind heute mit Zwischenfällen dieser Art konfrontiert, weil die Minsker Gruppe die Situation“, schloss der Staatschef der Türkei, die sich als Schutzmacht Aserbaidschans betrachtet. „Wenn die Minsker Gruppe faire und entschiedene Schritte über den Konfltikt ergriffen hätte, dann würden sich solche Zwischenfälle nicht ereignen. Die Schwäche der Minsker Gruppe führte unglücklicherweise zu dieser Situation“

In Verbindung mit der Wiederaufnahme von Feindseligkeiten um die Bergkarabach-Region, sollen sich inzwischen zahlreiche Aserbaidschaner freiwillig in Rekrutierungsbüros der Armee gemeldet haben und ihre Bereitschaft kundgetan haben, an die Front zu gehen. Dies gab der Pressesprecher des aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums, Vagif Dargyahly, an. Er sagte jedoch:

„Bislang bedarf es der Armee Aserbaidschans an keiner Hilfe. Sie kontrolliert die Situation.“

Die Türkei und Aserbaidschan teilen ein gemeinsames kulturelles, linguistisches und ethnisches Erbe. Zudem etablierten beide Turkstaaten zahlreiche strategische Kooperationsfelder, vor allem im wirtschaftlichen, energiepolitischen und militärischen Sektor.

https://azvision.az/redirect.php?url=http://eurasianews.de/

Tags:


Newsticker