Kreml setzt offenbar neuen Großverband in Marsch

  31 Auqust 2022    Gelesen: 756
Kreml setzt offenbar neuen Großverband in Marsch

Mit der Schaffung eines neuen Korps aus Freiwilligen will Moskau seine hohen Verluste in der Ukraine kompensieren. Berichten zufolge befindet sich der Verband nun auf dem Weg ins Kriegsgebiet. Britische Analysten trauen der Einheit aber keine hohe Kampfkraft zu.

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste versucht Russland angesichts hoher Verluste weiterhin, für den Ukraine-Krieg Verstärkung zu generieren. Freiwillige Bataillone des neuen sogenannten dritten Armeekorps sollen ihre Basis nahe Moskau bis zum 24. August verlassen haben - mutmaßlich in Richtung Ukraine. Diesen Einheiten mangele es mit hoher Wahrscheinlichkeit an Personal und guter Ausbildung, heißt es aus London.

Bereits am Wochenende meldete die russische Recherchegruppe Conflict Intelligence Team, dass Russland sein neu gebildetes Korps an die Front verlegt. Dabei stützt sich die Gruppe auf Bilder, die russische Staatsbürger von Truppentransporten quer durchs Land machten und ins Internet stellten. Darauf zu sehen sind auf Züge verladene Buk-Luftabwehrsysteme und Panzer vom Typ T-80 und T-90. Demnach ist die Verlegung solcher Luftabwehrsysteme ein Indiz für die Verlegung eines großen Militärverbandes.

Anhand der Markierungen auf dem Militärgerät sehen die Analysten zudem viele Hinweise, dass es sich um Material des 3. Armeekorps handelt. Das Korps werde in Gänze versetzt. Das Gerät werde seit dem 22. oder 23. August auf dem Schienenweg an die Front verschafft. Als Ziele machen die Analysten die umkämpften ukrainischen Regionen Donezk oder Saporischschja aus.

Das britische Verteidigungsministerium berichtete Anfang August über russische Rekrutierungsmaßnahmen für das dritte Armeekorps. Den Rekruten - Männern bis zum Alter von 50 Jahren und mit mittlerem Schulabschluss - würden lukrative Boni angeboten. Hauptquartier der neuen Einheit soll Mulino, eine Siedlung im Gebiet Nischni Nowgorod östlich von Moskau, sein.

Es sei allerdings unwahrscheinlich, dass das Korps den Krieg entscheidend beeinflussen werde, so London. Denn es werde den Russen voraussichtlich nicht gelingen, den Verband auf die übliche Truppenstärke von 15.000 bis 20.000 zu bringen. Die Motivation in der Bevölkerung, in den Krieg gegen die Ukraine zu ziehen, sei nämlich gering.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa


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