Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich für US-Investitionen zur Ausbeutung von Rohstoffen in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine ausgesprochen. "Wir sind bereit, ausländische Partner in unsere neuen historischen Gebiete einzuladen, die Russland zurückgegeben wurden", sagte Putin in einem Fernsehinterview. Russland sei bereit, "mit unseren Partnern, einschließlich der Amerikaner, in den neuen Regionen zusammenzuarbeiten". Mit den "neuen historischen Gebieten", die zurückgegeben worden seien, meinte der Kremlchef die Regionen in der Ukraine, die Russland gewaltsam erobert und völkerrechtswidrig annektiert hat.
Zu dem Rohstoffabkommen zwischen den USA und der Ukraine, zu dem die Verhandlungen nach Angaben beider Seiten weit fortgeschritten sind, wollte Putin sich indes nicht äußern. Dies sei nicht seine Angelegenheit, sagte er in dem Fernsehinterview.
Er habe indes die russischen Behörden damit beauftragt, den Bereich der strategischen Rohstoffe und Seltenen Erden in Russland weiterzuentwickeln, um "die Förderung dieser Materialien zu vervielfachen", sagte Putin. Der Staatschef sagte weiter, russische Firmen seien allgemein bereits in Kontakt mit Blick auf mögliche gemeinsame wirtschaftliche Projekte, die mit dem Ende des Ukraine-Konflikts verknüpft seien.
Russland verfüge über einige der weltweit größten Lagerstätten im Hohen Norden des Landes, aber auch im Kaukasus, in Sibirien, im Fernen Osten und den als "neuen Territorien" bezeichneten besetzten Gebieten der Ukraine, so Putin. Zuvor hatte er in einer Videokonferenz die weitere Entwicklung des Rohstoffabbaus mit Ministern und anderen Vertretern der Staatsführung besprochen.
Trump strebt Deals mit Russland an
US-Präsident Donald Trump sagte in Washington, es gebe Bestrebungen, wirtschaftliche Vereinbarungen mit Russland zu treffen. "Sie haben eine Menge von Dingen, die wir gerne hätten und wir werden sehen", erklärte der US-Präsident. "Ich meine, ich weiß nicht, ob das Früchte tragen wird, aber wir würden das gerne tun, wenn es geht. Sie haben massive (Vorkommen von) Seltenen Erden."
Russland startete vor drei Jahren seinen vollumfänglichen Krieg gegen die Ukraine und kontrolliert inzwischen einschließlich der seit 2014 annektierten Halbinsel Krim fast ein Fünftel des ukrainischen Staatsterritoriums. Trump verlangt als Kompensation und für eine Fortsetzung der US-amerikanischen Unterstützung der Ukraine von Kiew unter anderem auch den Zugriff auf Rohstoffvorkommen des osteuropäischen Landes.
EU bietet Kiew Abkommen an
EU-Industriekommissar Stéphane Séjourné stellte indes auch ein mögliches Rohstoffabkommen zwischen der Ukraine und der Europäischen Union in Aussicht. 21 von 30 von Europa benötigten Kritischen Rohstoffen könnten von der Ukraine "im Rahmen einer Partnerschaft geliefert werden, bei der beide Seiten gewinnen", sagte Séjourné am Montag nach einem Arbeitstreffen zwischen der EU-Kommission und der Regierung in Kiew. "Der Mehrwert Europas ist, dass wir niemals ein Abkommen verlangen werden, das nicht zum beiderseitigen Vorteil ist", betonte der Industriekommissar.
Die US-Regierung verhandelt derzeit bereits mit Kiew über ein Rohstoffabkommen. Trump will, dass über dieses Abkommen die US-Milliardenhilfen der vergangenen Jahre für die Ukraine kompensiert werden. Er fordert Rohstoffe, darunter die für High-Tech-Produkte notwendigen Seltenen Erden, im Wert von 500 Milliarden Dollar.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP
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