Slowenien und Deutschland sind sich nach slowenischen Angaben über einen Ringtausch als Militärhilfe für die Ukraine einig. Demnach gibt Slowenien 28 alte Kampfpanzer M-55S an das von Russland angegriffene Land ab. Das teilte der slowenische Ministerpräsident Robert Golob in Ljubljana nach einem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz mit. Aus Deutschland bekomme es dafür 35 schwere Militärlastwagen und fünf Tankwagen, hieß es am Montagabend. In Berlin stand eine offizielle Bestätigung noch aus.
Der Panzer M-55S ist eine modernisierte Variante des sowjetischen Panzertyps T-55, der in vielen Ländern im Einsatz ist, auch in der Ukraine. Die Bundesregierung hat einen Teil der Militärhilfe für die Ukraine als Tausch mit östlichen NATO-Partnern organisiert. Diese geben Waffen sowjetischer Bauart an die Ukraine ab und erhalten dafür moderneren Ersatz aus Deutschland. Solche Geschäfte gab es bereits mit Tschechien, der Slowakei und Griechenland. Mit Polen kam es zu keiner Vereinbarung.
Die Ukraine dringt seit Wochen auf die Lieferung deutscher Panzer. Im Fokus stehen dabei Panzer vom Typ "Leopard" sowie der Schützenpanzer "Marder". Berlin lehnt dies bislang ab. Es werde keine deutschen Alleingänge geben, betonte Scholz. Bisher hat kein NATO-Land moderne Kampfpanzer westlicher Bauart in die Ukraine geliefert.
Der Bundeskanzler verwies stattdessen auf bereits erfolgte Lieferungen schwerer Waffen. Diese hätten "den Unterschied gemacht und die Erfolge, die jetzigen Erfolge, die die Ukraine verzeichnet auch ermöglicht". Am Vortag hatte Lambrecht die Überstellung weiterer Mehrfachraketenwerfer "Mars II" sowie gepanzerter Fahrzeuge vom Typ "Dingo" angekündigt. Auch vier weitere Panzerhaubitzen 2000 sollen an die Ukraine gehen.
Quelle: ntv.de, mbu/dpa
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