Hochrangige russische Militärs sollen kürzlich den möglichen Einsatz einer taktischen Nuklearwaffe in der Ukraine erörtert haben, berichtet die "New York Times" unter Verweis auf mehrere hochrangige US-Beamte. Dabei soll es um die Fragen gegangen sein, wann und auf welche Weise so eine Waffe zum Einsatz kommen könnte. Diese Überlegungen sollen zu erhöhter Besorgnis in Washington und den Hauptstädten der Verbündeten geführt haben. Russlands Präsident Wladimir Putin soll nicht an den Gesprächen beteiligt gewesen sein.
Geheimdienstinformationen zu diesen Gesprächen seien Mitte Oktober innerhalb der US-Regierung geteilt worden, hieß es in dem Bericht weiter. Es zeige, wie frustriert russische Generäle über militärische Misserfolge in der Ukraine seien. Russland musste zuletzt sowohl im Nordosten der Ukraine in der Region Charkiw als auch im Süden rund um Cherson militärische Rückschläge hinnehmen. Moskau hat seit der Invasion der Ukraine Ende Februar wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht.
Die US-Regierung sieht nach eigenen Angaben derzeit allerdings keine Anzeichen dafür, dass Russland Vorbereitungen für den Einsatz von Atomwaffen trifft. Dies teilt Präsidialamtssprecher John Kirby mit. Zu dem Bericht der "New York Times" über derartige Diskussionen in Russland wollte er sich nicht äußern.
"Wir haben von Anfang an klargestellt, dass Russlands Äußerungen über den möglichen Einsatz von Atomwaffen sehr besorgniserregend sind, und wir nehmen sie ernst", sagt Kirby. "Wir beobachten dies weiterhin so gut wie möglich und sehen keine Anzeichen dafür, dass Russland Vorbereitungen für einen solchen Einsatz trifft".
Quelle: ntv.de, kst
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