Russen feuern Raketenhagel auf Cherson ab

  28 Dezember 2022    Gelesen: 664
  Russen feuern Raketenhagel auf Cherson ab

Erst vor Kurzem müssen sich die russischen Besatzer aus der ukrainischen Stadt Cherson zurückziehen. Nun beschießen sie die Stadt massiv - mit Artillerie und Mörsern. Schwere Kämpfe toben auch um die Orte Bachmut, Swatowe und Kreminna.

Aus der südukrainischen Stadt Cherson werden neue russische Angriffe gemeldet. Die russischen Streitkräfte hätten dort in den 24 Stunden bis zum frühen Mittwochmorgen 33 Raketen auf zivile Ziele abgefeuert, teilt der ukrainische Generalstab mit. Zudem seien bewohnte Gebiete am rechten Ufer des Flusses Dnipro nahe der im vergangenen Monat von der ukrainischen Armee zurückeroberten Regionalhauptstadt mit Mörsern und Artillerie beschossen worden. Über etwaige Opfer ist bislang nichts bekannt.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde zudem am Morgen Luftalarm ausgelöst. Das meldete die Verwaltung der Stadt in ihrem Telegram-Kanal. Mittlerweile haben die Behörden die Warnung wieder aufgehoben.

An der Front im Osten der Ukraine toben indes die schwersten Kämpfe weiter um die Stadt Bachmut, die seit Monaten massiv von russischen Truppen angegriffen wird, sowie weiter nördlich in den Städten Swatowe und Kreminna. Hier versuchen die ukrainischen Streitkräfte russische Stellungen zu durchbrechen. Der Frontverlauf habe sich kaum verändert, aber der russische Druck habe sich erhöht, weil Russland zusätzliche Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Soldaten in die Kampfgebiete verlegt habe, sagte der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow.

Auch laut Serhij Hajdaj, dem Gouverneur von Luhansk, ist es den Kremltruppen gelungen, in der Region eine starke Verteidigung aufzubauen. "Sie bringen große Mengen an Reserven und Equipment. Sie erneuern ständig ihre Truppen." Zugleich könnten ihm zufolge die ukrainischen Truppen kurz vor der Befreiung von Kreminna stehen. Wie er am Dienstag bei Telegram schrieb, sind Teile der russischen Truppen gezwungen worden, sich nach Rubischne zurückzuziehen. Die Russen verstünden, dass, wenn sie Kreminna verlören, ihre gesamte Verteidigungslinie fallen würde, schreibt er weiter.

Nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die ukrainische Militärführung bei einem Treffen die Maßnahmen festgelegt, die kurzfristig ergriffen werden sollen. "Wir werden weiterhin die Streitkräfte und die Sicherheit der Ukraine für nächstes Jahr vorbereiten. Es ist ein entscheidendes Jahr. Wir begreifen die Risiken des Winters. Wir verstehen, was im Frühjahr getan werden muss", sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa/rts


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