Russland unterstützt Serbien "bei allen Maßnahmen"

  28 Dezember 2022    Gelesen: 605
  Russland unterstützt Serbien "bei allen Maßnahmen"

Trotz Vermittlungsbemühungen der EU legen Kosovaren und Serben ihren seit Jahrzehnten schwelenden Streit nicht bei. Die ethnischen Spannungen sorgen dafür, dass die serbische Armee in Alarmbereitschaft versetzt wird. Moskau, das gute Beziehungen zu Belgrad pflegt, sichert Hilfe zu.

Im Konflikt mit dem Kosovo hat Russland Serbien seine Unterstützung zugesichert. "Wir haben sehr enge Beziehungen als Verbündete mit Serbien, historische und spirituelle", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. "Wir unterstützen Belgrad bei all seinen Maßnahmen, die ergriffen werden."

Russland verfolge sehr aufmerksam, was im Kosovo passiere "und wie die Rechte der Serben (dort) gewahrt werden", fügte Peskow hinzu. Er sei "natürlich, dass Serbien die Rechte der Serben, die nebenan unter so schwierigen Bedingungen leben, verteidigt, und dass es unnachsichtig reagiert, wenn ihre Rechte verletzt werden", sagte er. Serbien sei ein "souveränes Land" und es sei "grundsätzlich falsch, hier nach irgendeinem destruktiven Einfluss Russlands zu suchen".

Der serbische Armeechef Milan Mojsilovic war am Sonntagabend von Präsident Aleksandar Vucic an die Grenze zum Kosovo entsandt worden. Serbiens Verteidigungsminister Milos Vucevic teilte am Montagabend mit, wegen des Konfliktes mit dem südlichen Nachbarstaat Kosovo sei die serbische Armee in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden.

Ethnische Serben im Kosovo rebellieren

Das Kosovo mit seiner mehrheitlich albanischen Bevölkerung hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt, wird aber von Belgrad bis heute als abtrünniges südserbisches Gebiet betrachtet. Trotz Vermittlungsbemühungen der EU liegen die Nachbarländer seit Jahren im Streit. Belgrad bestärkt die 120.000 ethnischen Serben im Norden des Kosovo in ihren Versuchen, sich der Autorität der Regierung in Pristina zu widersetzen.

Im Dezember nahmen die Spannungen an der Grenze zu Serbien wieder zu. Nächtliche Schüsse auf Polizisten und ein Angriff auf Einsatzkräfte der EU-Mission Eulex mit einer Blendgranate lösten international Sorge aus. Vom 10. Dezember an errichteten hunderte Kosovo-Serben aus Protest gegen die Festnahme eines ehemaligen serbischen Polizisten Straßensperren. Seitdem legen sie den Verkehr in der Nähe von zwei Grenzübergängen des Kosovo lahm.

Anfang November hatten - ausgelöst durch einen Streit um Autokennzeichen - hunderte serbische Polizisten, Richter, Staatsanwälte und andere Beamte ihre Arbeit eingestellt. Pristina hatte Angehörige der serbischen Minderheit verpflichten wollen, nicht mehr mit serbischen Nummernschildern zu fahren, sondern solche der Republik Kosovo zu verwenden.

Quelle: ntv.de, lve/AFP


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