Nachdem an einer russischen Sojus-Kapsel ein Leck entdeckt worden ist, hat die US-Raumfahrtbehörde NASA einen an der ISS angedockten "Crew Dragon" als vorübergehendes Notfall-Raumschiff ausgewählt. Das sei nach Gesprächen mit dessen Betreiber SpaceX, der privaten Raumfahrtfirma von Elon Musk, für den Fall eines unvorhergesehenen Notfalls entschieden worden, teilte die Nasa bei einer Pressekonferenz mit.
Das Mini-Raumschiff "Crew Dragon" hat eine Kapazität von bis zu sieben Personen und ist laut SpaceX das erste private Gefährt, das Menschen zur ISS bringt. Es kann darüber hinaus auch Fracht transportieren.
Grundsätzlich sei laut NASA aber nach wie vor der Plan, dass die drei Raumfahrer - die beiden Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin sowie der NASA-Astronaut Frank Rubio - mit einem russischen Ersatzraumschiff, der Sojus MS-23, von der Internationalen Raumstation ISS zurück zur Erde fliegen sollen. Dies soll wahrscheinlich Ende September 2023 stattfinden - anstelle von März, wie es ursprünglich geplant war.
Weitere Crews stehen bereit
Die drei Raumfahrer waren im vergangenen September mit der Sojus-MS-22-Kapsel zur ISS gekommen. An dieser war dann im Dezember ein Leck entdeckt worden, das nach Einschätzung von Experten durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht wurde. Nun soll am 20. Februar die Sojus MS-23 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus als Ersatzraumschiff zur ISS geschickt werden. Die zuvor beschädigte Sojus MS-22 wird- nach einigen Umräumarbeiten- unbemannt zur Erde zurückfliegen.
Zudem soll die "Crew 6" - bestehend aus zwei US-Raumfahrern, einem russischen Kosmonauten und einem Raumfahrer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten - zwischen Mitte und Ende Februar von den USA aus zur ISS starten. Kurz darauf soll die "Crew 5" - die Nasa-Astronauten Nicole Mann und Josh Cassada, die russische Kosmonautin Anna Kikina und der japanische Astronaut Koichi Wakata - wieder zur Erde zurückkommen.
Quelle: ntv.de, rog/dpa
Tags: