Neue Studie belegt: Erstgeborene leiden eher an Kurzsichtigkeit

  10 Oktober 2015    Gelesen: 564
Neue Studie belegt: Erstgeborene leiden eher an Kurzsichtigkeit
Die Geschwisterreihenfolge ist angeblich für Intelligenz, Bildung und Erfolg im Leben entscheidend. Ob Einzelkind, Thronfolger, Nesthäkchen oder Mittelkind, laut verschiedenen Studien und Forschern, ist die Geschwisterposition ausschlaggebend dafür, wie wir uns im Leben zurechtfinden. In Wahrheit vertreten viele Pädagogen allerdings die Meinung, dass alle Geschwister voneinander profitieren. Durch Geschwister trainieren wird Kompromisse einzugehen, konstruktiv zu streiten, Bündnisse einzugehen und uns wieder zu versöhnen. Ein soziales Training für das ganze Leben.
Oft werden Nesthäkchen die meisten Vorteile zugesprochen. Doch vor allem Erstgeborene haben es später leichter im Leben. Denn sie sind erfolgreicher, schlauer und verdienen später mehr Geld. Diese Vorteile sind allerdings nicht angeboren, sondern entstehen im Laufe des Lebens. Bei den verschiedenen Thesen handelt es sich teils um Spekulationen, teils um tiefenpsychologische Diagnosen.

Eine neue Studie belegte nun, dass die Wahrscheinlichkeit für Kurzsichtigkeit von der Geschwisterfolge abhängt. Demnach haben erstgeborene Kinder eine zehn Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Brille benötigen. 20 Prozent leiden sogar häufiger an starker Kurzsichtigkeit. Jeremy Guggenheim von der Cardiff University und seine Kollegen haben nun dieses Phänomen aufgedeckt. Die Studie basierte auf einer Auswertung von Gesundheitsdaten von knapp 90.000 britischen Männern und Frauen. Ein Grund: Erstgeborene sind gebildeter und das Stubenhocken beim Lernen

Den Älteren wird in dieser Studie auch ein höherer Intelligenzquotient nachgesprochen. Nicht etwa, weil sie einen biologischen Vorteil haben, sondern vielmehr einen sozialen. Das Verhältnis der Geschwister untereinander soll dafür entscheidend sein. Das Erstgeborene erklärt den jüngeren Geschwistern alles und weiß es dadurch besser. Außerdem sind die Erziehungsmethoden der Eltern gegenüber Älteren konsequenter. Sie bestrafen sie bei schlechten Noten strenger. Das wiederum führt dazu, dass sie in ihren Plänen strebsamer sind.

Schon im jungen Alter spüren die Erstgeborenen das Lampenfieber der Eltern, die alles richtig machen wollen. Schnell merken Kinder, dass ihre eigenen Leistungen das Lampenfieber der Eltern mindert. Später kümmern sie sich gerne besonders vernünftig und gewissenhaft um jüngere Geschwister. Allgemein wird den Älteren nachgesagt, sie seien vernünftiger, perfektionistisch veranlagt und übernehmen gerne Verantwortung.

In schwierigen Situationen haben sie allerdings ein höheres Bedürfnis nach Zuwendung. Dies könnte auch daran liegen, dass Eltern beim ersten Kind viel ängstlicher reagieren und schneller mit Zuwendung und Versorgung reagieren.

Zudem fanden schwedische Wissenschaftler zusammen mit der University of Auckland`s Liggins heraus, dass erstgeborene Frauen wohl ein höheres Risiko haben, dick zu werden als ihre jüngeren Schwestern. Warum das so ist, können die Wissenschaftler bis jetzt noch nicht erklären.

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