Mehrere deutsche Politiker haben sich mit Blick auf den Tod des Chefs der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, wenig überrascht gezeigt. "Dass Prigoschin seinen Angriff auf Putin mit dem Leben bezahlen wird, davon war auszugehen", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und sprach mit Blick auf Prigoschin von einem "Teufel, der sich mit dem Teufel einlässt". Es zeige aber auch, "dass offensichtlich große Nervosität bei Putin und seinen Schergen im Kreml herrscht", fügte sie hinzu.
CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter vermutet, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Tod des Wagner-Chefs beauftragt hat. "Es war eine Frage der Zeit", sagte er in der Sendung "RTL Direkt" am Abend. "Dass es jetzt so rasch ging (...) und auch noch zehn weitere Tote in Kauf genommen wurden, zeigt die Brutalität des Systems Putin", erklärte er. Die mutmaßliche Ermordung Prigoschins sei eine "Warnung" auch für Deutschland, betonte Kiesewetter. "Wir müssen uns im Klaren sein, dass dieses System nicht verhandelt (...) und nur die Sprache der Stärke versteht."
Neue Rebellion der Wagner-Söldner?
Der CDU-Außenpolitiker und Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen sieht Präsident Putin auch nach dem Tod Prigoschins geschwächt. "Entweder Putin oder Prigoschin - das blieb die Lage auch nach dem abgesagten Putsch", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ob die von Putin enthauptete Wagner-Gruppe sich nun erst recht zur Rebellion formiert oder sich führungslos fügt, ist eine offene Frage. Das Machtsystem Putins aber hat Risse bekommen, und das kann er nicht mehr stoppen."
Prigoschin war am Abend bei einem Flugzeugabsturz in Russland ums Leben gekommen. Wie die russische Luftfahrtbehörde Rosawiatsija unter Berufung auf die Fluggesellschaft mitteilte, befanden sich sowohl Prigoschin als auch sein Stellvertreter Dmitri Utkin "an Bord des Flugzeugs". Das Katastrophenschutzministerium in Moskau teilte mit, nach ersten Informationen seien alle zehn Insassen der Maschine ums Leben gekommen. Laut Rosawiatsija erfolgte der Flug "im Rahmen einer ordnungsgemäß erteilten Luftraumgenehmigung".
Quelle: ntv.de, mau/AFP
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