Marine steht für Libanon-Evakuierungen bereit

  23 Oktober 2023    Gelesen: 901
Marine steht für Libanon-Evakuierungen bereit

Sollten Bundesbürger aus dem Libanon evakuiert werden müssen, kann die deutsche Marine nach eigenen Angaben schnell reagieren. Auf dem Versorgungsschiff "Frankfurt am Main" sei sogar die Versorgung Verletzter auf hohem Niveau möglich.

Die Deutsche Marine bereitet sich vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas auf Evakuierungen von Bundesbürgern aus Israel oder dem Libanon vor. "Unsere Aufgabe ist, den Schutz deutscher Staatsbürger sicherzustellen", sagte Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack im Interview mit dem "Handelsblatt". "Wir können auch deutsche Staatsbürger aus dem Libanon abholen, falls das erforderlich sein sollte."

Aktuell liege der Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" in der Ägäis. Dieser habe ein Rettungszentrum an Bord, das mit einem kleinen Kreiskrankenhaus vergleichbar sei. "Wir können also Verletzte auf einem sehr hohen Standard versorgen", sagte Kaack. Außerdem sei die Korvette "Oldenburg" am Einsatz der UN-Mission Unifil vor der libanesischen Küste beteiligt.

Sie wird bald von der Fregatte "Baden-Württemberg" abgelöst. "Wir haben auch Spezialkräfte vor Ort und halten weiteres Personal mit hoher Einsatzbereitschaft in der Hinterhand. Denn wir müssen uns auf alle Eventualitäten vorbereiten", sagte Kaack dem "Handelsblatt".

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1400 Menschen getötet. Zudem verschleppten die schwer bewaffneten Islamisten rund 200 Menschen als Geiseln. Als Reaktion auf den Überfall riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete seine massiven Luftangriffe. Zudem wurde eine Bodenoffensive angekündigt und zehntausende Soldaten wurden an der Grenze zum Gazastreifen zusammengezogen.

Auch die Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet haben zugenommen. Wiederholt kommt es zu Gefechten zwischen der islamistisch-schiitischen Hisbollah und der israelischen Armee. Eine größere Beteiligung schließt die Hisbollah-Miliz nicht aus. "Wir können nichts garantieren", sagte Vizechef Naim Kassim in Beirut.

Quelle: ntv.de, mdi/dpa


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