Ukraine berichtet über Abschuss von russischem Riesen-Flugzeug

  15 Januar 2024    Gelesen: 743
  Ukraine berichtet über Abschuss von russischem Riesen-Flugzeug

Für die Ukraine ist es eine Erfolgsmeldung: Nach eigenen Angaben gelingt ihr der Abschuss von zwei strategischen russischen Militärjets. "Das kriegt Ihr für Dnipro!", schreibt Luftwaffenchef Oleschtschuk. In einem russischen Telegram-Kanal ist von einer "Tragödie" die Rede.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben zwei strategisch wichtige russische Militärflieger abgeschossen. Getroffen worden seien ein Frühwarnaufklärungsflugzeug vom Typ A-50 und eine fliegende Kommandozentrale Il-22M, schrieb der Vizechef des Ausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Aufklärung im ukrainischen Parlament, Jurij Mysjagin, auf seinem Telegram-Kanal. Auch der ukrainische Oberbefehlshaber Waleryj Saluschnyj erklärte, beide Flugzeuge seien von der ukrainischen Luftwaffe vernichtet worden.

Zuvor hatte bereits der ukrainische Geheimdienst der "Kyiv Post" den Abschuss des russischen A-50-Frühwarn-Flugzeugs bestätigt. Die Zeitung schrieb von einem "der schlimmsten Tage für die Moskauer Luftwaffe" seit Beginn der großangelegten Invasion im Februar 2022. Der Treffer soll kurz nach dem Start über dem Asowschen Meer in der Region Saporischschja gelungen sein.

Auch eine russische Iljuschin Il-22 wurde laut dem Bericht bei einem Angriff beschädigt und musste in Anapa auf der russischen Seite des Asowschen Meeres notlanden.

Das Frühwarnflugzeug A50 soll "kurz nach dem Start" beim Überflug der Küste getroffen worden sein. Genannt wird in ukrainischen Medienberichten die Gemeinde Kyryliwka südlich von Melitopol. Der russische Flughafen Anapa liegt mehrere Hundert Kilometer weiter östlich in der Region Krasnodar.

Womit die Angriffe durchgeführt wurden, wollte der ukrainische Geheimdienst nicht mitteilen. "Wir äußern uns nicht zu den verwendeten Mitteln", zitierte die "Kyiv Post" eine Quelle.

"Brennt in der Hölle"

Aus Moskau gab es keine offizielle Bestätigung des Verlustes. Auch der ukrainische Generalstab vermeldete den Abschuss in seinem Lagebericht am Morgen nicht. Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk postete allerdings ein Flugzeug- und ein Feuerzeichen mit der Unterschrift: "Das kriegt Ihr für Dnipro! Brennt in der Hölle." Vor einem Jahr, am 14. Januar 2023, waren durch den Einschlag einer russischen Rakete in einem Wohnhaus in der ukrainischen Großstadt Dnipro Dutzende Menschen ums Leben gekommen.

Ein der russischen Luftwaffe nahestehender Telegram-Kanal spricht von einer "Tragödie. Vor allem, wenn sie ein solches Ausmaß annimmt." Wer die Schuld am Tod des Piloten trage, werde man wohl nie erfahren. Andere russische Militärblogger spekulierten, ob die eigene Flugabwehr für den Abschuss der Maschinen verantwortlich sei. In den vergangenen zwei Jahren habe es mehrere solcher Fälle gegeben, schrieb der einflussreiche Militärblog Rybar.

Die A-50 ist ein sowjetisches Langstrecken-Radarerkennungs- und Kontrollflugzeug. Es ist mit einem Radar ausgestattet und wird bei der Frontaufklärung eingesetzt. Dabei soll es Angriffe vorbereiten oder feindliche Angriffe verhindern. Laut Radio Swoboda verfügt Russland über weniger als 10 solcher Flugzeuge. Die Kosten für eine A-50 werden demnach auf 330 Millionen Dollar geschätzt.

Quelle: ntv.de, ghö/rog/dpa


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