Dauerläufer Fiat Punto hat Luft nach oben

  15 Januar 2024    Gelesen: 758
  Dauerläufer Fiat Punto hat Luft nach oben

Günstige Gebrauchte haben meist ein gewisses Alter erreicht. So ist es auch beim Fiat Punto. Der Preis allein sollte jedoch kein Kaufkriterium sein.

Nicht ganz so lange wie der selige VW Käfer, aber auch der Fiat Punto lief und lief und lief … Allein die dritte und letzte Generation des italienischen Kleinwagens wurde zwischen 2005 und 2018 produziert. Wie sich der Dauerläufer bei der Hauptuntersuchung macht, weiß der TÜV.

Qualität

Über den gesamten Untersuchungszeitraum absolvieren die Punto-Modelle die TÜV-Hauptuntersuchung (HU) schlechter als der Schnitt aller inspizierten Fahrzeuge -trotz geringerer Laufleistung. Die TÜV-Prüfer beanstanden fast alles, nur die Achsaufhängung und die Bremsbauteile geben keinen Anlass zu Kritik. Dagegen fallen Achsfedern, Lenkung, Lichtanlage, Funktionsweise der Bremsen, Abgasanlage und Ölverlust unangenehm auf. Gebrauchtwageninteressenten sollten daher genau hinschauen und im Zweifelsfalle das Fahrzeug sorgfältige checken lassen.

Karosserie und Innenraum

Beim Design hatte Fiat ein besseres Händchen als bei der Qualität des Punto. Das Blechkleid des gut 4 Meter langen Kleinwagens wirkt auch heute noch gefällig. Das Platzangebot des Drei- oder Fünftürers ist zudem ordentlich. Der Kofferraum fasst je nach Sitzkonfiguration zwischen 275 und 1030 Liter. Die Sitze sind bequem, zahlreiche Ablagen nehmen im eher funktional als chic gestalteten Innenraum Kleinkram auf.

Über den 13-jährigen Produktionszeitraum frischte Fiat den Punto immer wieder etwa auf. Größte Veränderung war jedoch die Namens-Scharade. 2005 startete der Kleinwagen zur Unterscheidung der zweiten Generation, die er in der Länge um 20 Zentimeter übertraf, als "Grande" Punto. Vier Jahre später fiel die Bezeichnung "groß" weg, dafür gab es den Zusatz "Evo". Dieser verabschiedete sich 2012. Als Punto ohne Namensergänzungen setzte der Italiener sein Fahrzeugleben bis zum Produktionsende fort.

Motoren und Antrieb

Für den Vortrieb standen Benziner, Diesel und eine Erdgasversion zur Wahl. Basis-Benziner war ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 48 kW/65 PS, dessen Leistung im Laufe der Zeit auf 51 kW/69 PS stieg. Am oberen Ende der Otto-Triebwerke gab es einen 132 kW/179 PS starken 1,4-Liter-Turbo (Abarth). Zwischen den beiden Polen waren noch Zweizylinder-Turbos mit 62 kW/84 PS und 77 kW/105 sowie den 1,4-Liter in weiteren Ausbaustufen bis 88 kW/120 PS. Außerdem offerierte Fiat bis 2015 Dieselvarianten mit 1,3-, 1,6- und 1,9 Liter-Hubraum. Ihr Leistungsband spannte sich zwischen 55 kW/75 PS bis 96 kW/131 PS.

Ausstattung und Sicherheit

Neben der Namensgebung änderten sich über die Jahre auch die Bezeichnung der Ausstattungslinien. Kaufinteressenten müssen daher genau hinschauen, über welche Komfort- und Sicherheitsfeature das ausgesuchte Modell verfügt. ESP war ist in den ersten Baujahren nicht serienmäßig an Bord. Beim EuroNCAP-Crashtest 2005 erreichte der Punto fünf Sterne, beim erneuten Test 2017, der unter verschärften Anforderungen stattfand, gab es allerdings keinen Stern. Hier schlug das Fehlen von elektronischen Fahrassistenzsystemen negativ zu Buche.

Fazit und Markt

Das Design des Fiat Punto war gelungen, bei der Qualität gibt es aber viel Luft nach oben. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 1300 gebrauchte Fiat Punto auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 1000 Euro für ältere Fahrzeuge mit hoher Laufleistung. Investieren sollte man das Geld nach Möglichkeit nur in ein gut in Schuss gehaltenes Fahrzeug mit frischer HU.

Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x


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