Das US-Mondlandemodul Peregrine ist nach einer gescheiterten Privatmission zum Erdtrabanten vermutlich in der Erdatmosphäre verglüht. Das Betreiberunternehmen Astrobotic erklärte im Kurzbotschaftendienst X den Kontakt zu dem Modul verloren zu haben. Dies weise darauf hin, dass Peregrine seinen "kontrollierten Wiedereintritt über offenem Meer im Südpazifik abgeschlossen" habe. Das in der Stadt Pittsburgh ansässige Unternehmen erklärte aber, noch eine "unabhängige Bestätigung von Regierungsbehörden" abzuwarten.
Astrobotic hatte Peregrine so in Position gebracht, dass das 1,90 Meter hohe und 2,50 Meter breite Landemodul über dem Südpazifik niedergeht und damit das Risiko minimiert wird, dass Trümmerteile auf bewohntem Gebiet einschlagen. Peregrine war am 8. Januar mit einer Rakete vom US-Bundesstaat Florida aus ins All gestartet.
Nach der Trennung von der Rakete ereignete sich aber eine Explosion und das Mondlandemodul begann, Treibstoff zu verlieren. Bald wurde klar, dass eine weiche Mondlandung nicht gelingen würde. Experten mutmaßten, dass Astrobotic womöglich eine Crash-Landung auf dem Mond in Betracht ziehe, was aber nicht geschah.
Trotz des Treibstoffverlusts konnten an Bord der Peregrine wissenschaftliche Experimente unter anderem für die US-Weltraumbehörde NASA vorgenommen und Flugdaten gesammelt werden. Das Raumgefährt schlug schließlich eine Route zurück zur Erde ein.
Mitfinanziert von der NASA
Eigentlich war geplant, dass Peregrine nach seiner Ankunft in der Nähe des Mondes mehrere Wochen um den Himmelskörper kreisen und dann am 23. Februar auf ihm aufsetzen sollte. Damit wollte Astrobotic das erste Privatunternehmen werden, dem eine Landung auf dem Erdtrabanten glückt. Die NASA hat dem Unternehmen mehr als hundert Millionen Dollar (rund 91 Millionen Euro) dafür gezahlt.
Eine Mondlandung ist eine große Herausforderung. Erfolgreiche Mondlandungen sind bisher nur den USA, der Sowjetunion, China und Indien gelungen. Am Freitag soll das japanische Raumfahrzeug Slim auf dem Erdtrabanten landen. Der Landeanflug soll um 16 Uhr MEZ beginnen und 20 Minuten dauern. Gelingt die Landung, wäre das ein großer Triumph für die japanische Raumfahrtbehörde JAXA. Die ersten beiden Versuche Japans, auf dem Mond zu landen, waren 2022 und 2023 missglückt.
Quelle: ntv.de, rog/AFP
Tags: