Nach wie vor erkranken zunehmend Menschen in Deutschland an einer Grippe. Alle Altersgruppen sind betroffen, wie es in dem aktuellen ARE-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) heißt, der sich auf die Woche bis zum 4. Februar bezieht.
Für die vergangene Woche seien bislang knapp 31.600 bestätige Laborfälle an das RKI übermittelt worden. 16 Prozent der Betroffenen kamen demnach in ein Krankenhaus. Insgesamt wurden den Experten seit Oktober rund 102.000 Grippefälle übermittelt. Dabei ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
Dass derzeit besonders Grippeviren übertragen werden, zeigt sich auch im sogenannten Sentinel. Das ist ein Stichprobensystem, bei dem das RKI Abstrichproben erhält, die teilnehmende Hausärzte in das Zentrallabor eingeschickt haben. Dort werden Influenzaviren aktuell in nahezu jeder zweiten Probe mit Viren nachgewiesen (49 Prozent). Dominanter Stamm ist gegenwärtig Influenza A (H1N1)pdm09, ein Nachfolger der Schweinegrippe von 2009.
RSV wütet, Corona zieht sich zurück
Die Grippe-Erkrankungen führen laut Wochenbericht zu "einer hohen Zahl an Arztbesuchen und Hospitalisierungen". Vor allem bei Schulkindern sei die Fallzahl weiter angestiegen und befinde sich nun auf einem sehr hohen Niveau. Unter denjenigen, bei denen Influenza die Ursache für Krankenhauseinweisung ist, sind 56 Prozent Schulkinder. Bei den Kleinkindern unter zwei Jahren, die wegen einer Infektion behandelt werden müssen, sei allerdings in 60 Prozent der Fälle das RS-Virus der Grund.
Auch die RSV-Welle (Respiratorisches Synzytial-Virus) bestimmt nach wie vor das Infektionsgeschehen in Deutschland. "Von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion sind insbesondere Kleinkinder betroffen", schreibt das RKI.
Bei älteren Menschen führten derzeit häufig Grippeinfektionen und deutlich seltener Covid-19-Infektionen zu schwer verlaufenden Erkrankungen. Insgesamt sind die Meldezahlen für Corona weiterhin rückläufig und liegen deutlich unter den gemeldeten Grippefällen. Bis zum 28. Januar zählte das RKI nur noch rund 6000 Fälle, erheblich weniger als noch im Dezember. Dominant ist aktuell die von BA.2.86 (Pirola) abstammende Variante JN.1.
Allgemein sind derzeit rund 7,3 Prozent der Deutschen mit einem Atemwegserreger infiziert. Das entspricht etwa 6,1 Millionen Neuinfektionen, unabhängig von einem Arztbesuch.
Quelle: ntv.de, hny/dpa
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