Israel plant Hunderttausende Zelte für Rafah-Bewohner

  13 Februar 2024    Gelesen: 361
  Israel plant Hunderttausende Zelte für Rafah-Bewohner

Nach internationaler Kritik an der geplanten Militäroffensive auf Rafah schlägt Israel Zeltstädte für die Bevölkerung vor - aufgebaut von Ägypten. Die USA mahnen indes nicht nur zum Schutz der Zivilisten, sondern arbeiten an einer mehrwöchigen Feuerpause.

Israel hat vor der geplanten Militäroffensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens einem Medienbericht zufolge die Errichtung ausgedehnter Zeltstädte für die zu evakuierende Bevölkerung der Stadt vorgeschlagen. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf ägyptische Beamte berichtete, sieht Israels Vorschlag zur Evakuierung die Einrichtung von 15 Lagern mit jeweils rund 25.000 Zelten im südwestlichen Teil des abgeriegelten Küstengebietes vor. Das an Rafah grenzende Ägypten wäre für die Einrichtung der Lager und der Feldlazarette zuständig, hieß es.

Die Stadt ist überfüllt mit Hunderttausenden palästinensischen Binnenflüchtlingen, die dort auf engstem Raum Schutz suchen. Im Krieg gegen die islamistische Hamas bereitet sich Israel derzeit auf eine Militäroffensive auf die Stadt vor, die es als die letzte Bastion der Hamas in Gaza sieht. Der Vorschlag zur Evakuierung der Bevölkerung sei Ägypten in den vergangenen Tagen unterbreitet worden, berichtete die Zeitung. Er kommt zu einem Zeitpunkt, da Israels geplante Militäroffensive auf Rafah international auf starke Kritik stößt.

US-Präsident Joe Biden mahnte erneut mit eindringlichen Worten den Schutz der Zivilbevölkerung an. Eine Militäroperation in Rafah dürfe "nicht ohne einen glaubwürdigen Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und Unterstützung von mehr als einer Million Menschen, die dort Schutz suchen, stattfinden", sagte er nach einem Treffen mit Jordaniens König Abdullah II. im Weißen Haus.

USA arbeiten an Geiselabkommen

Viele Menschen dort seien von anderen Orten vertrieben worden, mehrfach vertrieben, auf der Flucht vor Gewalt im Norden. Jetzt seien sie in Rafah "zusammengepfercht, ungeschützt und wehrlos". "Sie müssen geschützt werden", forderte Biden. Die US-Regierung habe zudem von Anfang an deutlich gemacht, dass sie gegen jede Zwangsvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen sei.

Die USA arbeiten nach Angaben von Biden an einer "mindestens sechswöchigen" Feuerpause im Gazastreifen. Seine Regierung arbeite an einem "Geiselabkommen zwischen Israel und der Hamas, das eine sofortige und anhaltende Ruhephase für den Gazastreifen" bringen werde, sagte er bei dem Treffen mit Abdullah II.

Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP


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