Tonnenschwerer Satellit stürzt unkontrolliert auf die Erde

  21 Februar 2024    Gelesen: 946
  Tonnenschwerer Satellit stürzt unkontrolliert auf die Erde

Seit fast 30 Jahren umkreist der ESA-Satellit ERS-2 unseren Planeten. Nun endet seine Lebenszeit. Der einst hochmoderne Satellit stürzt unkontrolliert auf die Erde. Zwar wird er beim Eintritt in die Atmosphäre größtenteils verglühen, einige Fragmente könnten aber die Erdoberfläche erreichen. Wie groß ist die Gefahr?

Er ist einer der ältesten Erdbeobachtungssatelliten der Europäischen Weltraumagentur ESA - jetzt wird ERS-2 unkontrolliert auf die Erde stürzen. Wie die ESA erläutert, sollte der Satellit dabei größtenteils auseinanderbrechen und verglühen, Fragmente könnten aber die Erdoberfläche erreichen. Dann würden sie höchstwahrscheinlich in den Ozean stürzen, aber es kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie auf Land fallen. Wo genau, ist dabei völlig unklar.

Die ESA versichert allerdings, dass keiner der Überreste giftige oder radioaktive Substanzen enthalte. Laut den jüngsten Berechnungen wird der Absturz am heutigen Mittwoch um 16:41 Uhr unserer Zeit erfolgen. Der exakte Zeitpunkt ist bisher nicht sicher, er kann bis zu zwei Stunden früher oder später sein. "Diese Unsicherheit ist in erster Linie auf den Einfluss der unvorhersehbaren Sonnenaktivität zurückzuführen, die die Dichte der Erdatmosphäre und damit den Luftwiderstand des Satelliten beeinflusst", heißt es im ESA-Blog. Dort kann man den aktuellen Stand des Satelliten und die Absturz-Zeit verfolgen.

Risiko für Menschen liegt bei 1 zu 100 Milliarden

Seit 1995 umkreist ERS-2 die Erde. Der für die damalige Zeit hochmoderne Satellit lieferte wertvolle Daten zur Topografie der Erdoberfläche, zum Verhalten von Eisflächen und Ozeanen und zum Wetter. Auch Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen konnten mit seiner Hilfe beobachtet und analysiert werden.

2011 endete die Mission von ERS-2, woraufhin der Satellit von der ESA in den Ruhezustand versetzt wurde. Um zu verhindern, dass der 2,5 Tonnen schwere Satellit nach dem Abschalten unkontrolliert im dicht besetzten Erdorbit kreist, führte die ESA eine Reihe von gezielten Absenkmanövern aus. Dadurch wurde die Flughöhe von ERS-2 von 785 bis auf 573 Kilometer abgesenkt. Alle elektronischen Systeme wurden deaktiviert und die Batterien des Satelliten entladen.

Seitdem sinkt ERS-2 in einer spiraligen Flugbahn immer tiefer. Weil die Sonde all ihren Treibstoff aufgebraucht hat, um das Risiko einer verheerenden Explosion in der Erdumlaufbahn zu senken, erfolgt der Absturz jetzt unkontrolliert, erklärt die Weltraumagentur. Beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre in einer Höhe von rund 80 Kilometern würde der Satellit größtenteils verglühen, aber wahrscheinlich nicht vollständig.

Das Risiko, dass ein einzelner Mensch irgendwo auf der Erde durch herabstürzenden Weltraummüll verletzt wird, liegt laut ESA jedoch bei unter 1 zu 100 Milliarden. Das ist 65.000-mal geringer als das Risiko, von einem Blitz getroffen zu werden.

Quelle: ntv.de, hny


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