Merkel : Kann mir nicht vorstellen, Flüchtling zuhause aufzunehmen

  12 Oktober 2015    Gelesen: 568
Merkel : Kann mir nicht vorstellen, Flüchtling zuhause aufzunehmen
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in einem Interview über ihr Vorgehen in der Flüchtlingskrise gesprochen. Die Kanzlerin zeigt sich weiterhin optimistisch und gibt offen zu: Sie würde keinen Flüchtling bei sich zuhause aufnehmen.

Trotz der Kritik aus den Reihen der Union geht Kanzlerin Angela Merkel davon aus, dass ihre Partei weiter hinter ihr stehe. Gegenüber der "Bild"-Zeitung (Montag) sagte Merkel: „Ja, davon bin ich fest überzeugt. Dass es auch CDU-Mitglieder gibt, die sich damit schwertun, wundert mich nicht. Wir sind die große Volkspartei, in der es schon immer mehrere Strömungen gab: die liberale, die christlich-soziale und die konservative."

Sie müsse jedoch alle Strömungen vertreten. "Daraus ergeben sich unterschiedliche Ansätze, das kann auch Diskussionen ergeben, die eine Volkspartei wie die CDU aber aushält. Als Parteivorsitzende ist es meine Aufgabe, die verschiedenen Strömungen wieder zusammenzuführen. Kritik muss ich hinnehmen, denn so wie Erfolge oft als meine Erfolge präsentiert werden, obwohl viele andere Menschen daran mitgearbeitet haben, so gelten ungelöste Probleme auch als meine Probleme.“

Kanzlerin kann sich nicht vorstellen, Flüchtlinge aufzunehmen

Von sinkenden Umfragewerten lasse sie sich jedoch nicht beeindrucken, sagte Merkel: „Umfragen sind nicht mein Maßstab. Schauen Sie sich doch einmal meine Umfragewerte der letzten Jahre an. Wie sie beim Irak-Krieg waren, wie sie erst bei der Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke waren und dann bei der Abschaltung. Mein Maßstab ist die Aufgabe, die ich als Bundeskanzlerin habe: die Probleme zu lösen. Und darauf konzentriere ich mich voll und ganz. Jedes Kanzlerjahr hat seine eigene Herausforderung.“

Sie persönlich könne sich allerdings nicht vorstellen, bei sich zu Hause Flüchtlinge aufzunehmen, sagte die Kanzlerin der "Bild": „Auch wenn ich großen Respekt für die Menschen habe, die das tun, könnte ich mir das für mich derzeit nicht vorstellen. Ich sehe es außerdem als meine Aufgabe an, alles zu tun, dass der Staat dieser Aufgabe so vernünftig wie möglich nachkommen kann.“

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