Moskau bittet Kasachstan um Hilfe bei Benzin-Mangel

  08 April 2024    Gelesen: 615
  Moskau bittet Kasachstan um Hilfe bei Benzin-Mangel

Russland leidet infolge von ukrainischen Drohnenangriffen auf Ölraffinerien unter Benzin-Engpässen. Insidern zufolge soll das Nachbarland Kasachstan darum eine Notreserve für Moskau anlegen. Eine entsprechende Vereinbarung sei bereits getroffen worden.

Russland will sich Insidern zufolge im Falle von Benzin-Engpässen infolge der anhaltenden ukrainischen Drohnenangriffe auf Ölraffinerien an Kasachstan wenden. Das Nachbarland in Zentralasien sei darum gebeten worden, eine Notreserve von 100.000 Tonnen Benzin anzulegen, sagten drei Brancheninsider. Diese könne dann aus der Ex-Sowjetrepublik nach Russland geliefert werden, um Versorgungslücken zu schließen.

Einem der Insider zufolge sei bereits eine Vereinbarung über die Nutzung der Reserven für Russland getroffen worden. Die Energieministerien Russlands und Kasachstans reagierten bislang nicht auf Nachfragen dazu. Moskaus enger Verbündeter Belarus hat sich bereits bereiterklärt, Russland mit Benzinlieferungen auszuhelfen. Die Ukraine hatte zuletzt verstärkt russische Energieanlagen mit Drohnen attackiert, um die Versorgung der russischen Invasionstruppen zu schwächen.

Moskau verhängte Exportverbot für Benzin

Dadurch waren Ende März rund 14 Prozent der Kapazitäten der russischen Erdölraffinerien außer Betrieb gesetzt worden. Bisher haben die russischen Behörden erklärt, die Lage auf den heimischen Kraftstoffmärkten sei stabil und die Lagerbestände seien groß genug. Normalerweise ist Russland ein Nettoexporteur von Kraftstoffen. Doch die Störungen in den Raffinerien zwangen die russischen Ölunternehmen bereits zu Importen. Die Regierung in Moskau verhängte deshalb am 1. März ein sechsmonatiges Exportverbot für Benzin, um akute Treibstoffengpässe zu vermeiden.

Dieses Verbot gilt jedoch nicht für die von Russland geführte Eurasische Wirtschaftsunion, zu der auch Kasachstan gehört. Auch einige andere Länder wie die Mongolei, mit denen zwischenstaatliche Abkommen über Treibstofflieferungen bestehen, sind ausgenommen. Händler sagten jedoch, das Verbot könnte ausgeweitet werden, sollte sich die Lage in Russland verschlechtern.

In der vergangenen Woche musste zudem die Ölraffinerie Orsk im Ural ihre Produktion aufgrund schwerer Überschwemmungen einstellen, von denen auch Kasachstan betroffen war. Das größte Binnenland der Welt hat die Treibstoffexporte ebenfalls bis zum Jahresende eingeschränkt. Den Insidern zufolge beliefen sich die kasachischen Reserven bei Benzin am 5. April auf mehr als 365.000 Tonnen. Die Dieselreserven lagen demnach bei 435.300 Tonnen, die Vorräte an Kerosin bei 101.000 Tonnen.

Quelle: ntv.de, lar/rts


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