Weltbank verspricht zusätzliche Milliarden fürs Klima

  12 Oktober 2015    Gelesen: 488
Weltbank verspricht zusätzliche Milliarden fürs Klima
Die Weltbank will ihre Investitionen in den Klimaschutz deutlich aufstocken. Mit 16 Milliarden Dollar pro Jahr ist der für 2020 versprochene globale Klimafonds aber noch lange nicht finanziert: Noch fehlen 38 Milliarden Dollar.
Entwicklungsbanken wie die Weltbank haben bei einem Treffen in Peru zusätzliche Gelder für einen Fonds zur Bekämpfung des Klimawandels zugesagt. Die Weltbank werde ihre Zahlungen von derzeit 10,3 Milliarden Dollar (gut neun Milliarden Euro) jährlich auf 16 Milliarden Dollar jährlich aufstocken, hieß es in einer Erklärung von Weltbankchef Jim Yong Kim.

Zusammen mit weiteren 13 Milliarden Dollar für von der Weltbank kofinanzierte Projekte komme man dann sogar auf eine Summe von 19 Milliarden pro Jahr, erklärte Kim. Andere Entwicklungsbanken aus Europa, Asien und Amerika hätten ähnliche Zusagen gemacht, teilten Vertreter des französischen Finanzministeriums mit.

Die Industriestaaten hatten beim Klimagipfel 2010 in Cancún beschlossen, einen Klimafonds mit einem jährlichen Volumen von 100 Milliarden Dollar ab dem Jahr 2020 einzurichten. Bislang zugesagt sind nach einem OECD-Bericht 62 Milliarden (Stand 2014). Das Geld soll Entwicklungsländern für die Bewältigung der Lasten von Klimaschutz und Klimaanpassung zur Verfügung stehen.

"Wir haben eine Menge von den multilateralen Banken erwartet - und sie haben sich der Herausforderung gestellt", sagte der französische Finanzminister Michel Sapin beim Verlassen des Klima-Treffens in Lima, an dem Vertreter von rund 50 Staaten und Institutionen teilnahmen. In der peruanischen Hauptstadt finden derzeit die Jahrestagungen von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank statt.

Ohne die ab 2020 versprochenen 100 Milliarden Dollar jährlich werde es bei dem Klimagipfel in Paris kein Abkommen geben, hatte der französische Präsident François Hollande im August gesagt. Bei dem Treffen vom 30. November bis zum 11. Dezember in der französischen Hauptstadt soll ein neues, weltweites Klimaabkommen geschlossen werden. Vorher sollen alle Länder ihre Pläne zur Treibhausgasreduzierung vorlegen.
Emissionen von Indien und China steigen

Im Sommer hatte China verkündet, dass sein CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 weiter steigen werde - erst danach soll er sinken. Die Industrie des Landes werde dann deutlich effektiver arbeiten und für das gleiche Produktionsergebnis 65 Prozent weniger CO2 freisetzen. Pekings Klimapolitik ist mitentscheidend im Kampf gegen den Klimawandel - fast ein Viertel der weltweiten Treibhausgas-Emissionen stammt aus dem China.

Indien, in der CO2-Statistik auf Rang drei, möchte fossile Brennstoffe ebenfalls deutlich effizienter nutzen. Bis zum Jahr 2030 will das Land mit 33 bis 35 Prozent weniger CO2-Ausstoß das gleiche Produktionsergebnis erreichen. Wegen der stark steigenden Wirtschaftskraft bedeutet das jedoch wie bei China auch, dass der absolute Ausstoß erst einmal weiter steigt.

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