Deutsche Wirtschaft verliert an Fahrt

  22 April 2016    Gelesen: 446
Deutsche Wirtschaft verliert an Fahrt
Das deutsche Wirtschaftswachstum setzt sich fort, allerdings in abgeschwächter Form. Grund ist der geringer als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindex für den Servicesektor. Dagegen steigt der Wert für die Industrie.
Die deutsche Wirtschaft hat im April abermals leicht an Fahrt verloren. Während sich die Industrie belebte, büßten die Dienstleister an Dynamik ein. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 53,8 Zähler von 54,0 im Vormonat, wie das Markit-Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2015.

Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg auf 51,9 Zähler von 50,7 im Vormonat. Volkswirte hatten im Mittel nur einen Indexanstieg auf 51,0 prognostiziert. Der Index für den Servicesektor sank dagegen auf 54,6 Punkte von 55,1 im Vormonat. Ökonomen hatten einen viel leichteren Rückgang auf 55,0 erwartet. Die Ergebnisse basieren auf der monatlichen Befragung von rund 1000 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus Industrie und Dienstleistung in Deutschland.

"Auch zu Beginn des zweiten Quartals 2016 blieb das Wirtschaftswachstum in Deutschland unspektakulär", kommentierte Markit-Ökonom Oliver Kolodseike die Daten. "Gegenüber März hat sich der Sammelindex zwar nur leicht verschlechtert, das Neunmonatstief deutet jedoch auf eine anhaltend zähe Entwicklung hin."

Frankreich bremst

Im der Eurozone kommt die Erholung nur mäßig voran. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in den 19 Ländern sank im April laut Markit um 0,1 auf 53,0 Punkte. Das gemeinsame Barometer für Industrie und Dienstleister blieb aber deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Frankreich bleibe die "Hauptwachstumsbremse", während Deutschland und die übrigen Länder zugelegt hätten.

Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson erwartet für den gesamten Währungsraum, "dass sich das derzeit zähe Wirtschaftswachstum in den nächsten Monaten wohl nicht großartig beschleunigen dürfte". Ende 2015 war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent gestiegen.

Der Markit-Index allein für die Industrie fiel auf 51,5 Zähler von 51,6 Punkten im März. Das Barometer für die Dienstleister stieg minimal um 0,1 auf 53,2 Zähler. Ökonomen hatten jeweils mit etwas höheren Werten gerechnet.

Quelle: n-tv.de

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