Kamala Harris geht nach dem Abschluss der internen Abstimmung der US-Demokraten mit vollem Rückhalt in die Präsidentschaftswahl im November. Sie kam bei dem Votum auf 99 Prozent der rund 4500 abgegebenen Delegiertenstimmen, wie die Demokratische Partei mitteilte. Die Schwelle zur notwendigen Mehrheit für die Kandidatur hatte sie bereits am Freitag überschritten. Harris war bei dem digitalen Votum die einzige Anwärterin - ihre Nominierung muss jetzt noch von den Führungsgremien der Partei formal besiegelt werden.
Der Parteitag der Demokraten in Chicago steht vom 19. bis 22. August an. Die Kandidatenkür für die Präsidentschaftswahl hätte eigentlich dort stattgefunden, die Partei zog sie jedoch wegen Fristen für den Druck von Wahlzetteln in einigen Bundesstaaten vor. Über eine Online-Plattform konnten die Parteitagsdelegierten aus allen Bundesstaaten seit Donnerstag ihre Stimme abgeben. Zwar erreichte Harris bereits kurz darauf die Mehrheit, die Abstimmung lief aber noch weiter.
Harris war in einer dramatischen Wende zur Frontfrau der Demokraten geworden, nachdem sich US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf zurückgezogen hatte. Der 81-Jährige war wegen seines Alters und Zweifeln an seiner mentalen Fitness in den eigenen Reihen unter Druck geraten und hatte schließlich seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen verkündet. Biden schlug direkt bei seinem Ausstieg seine Stellvertreterin als Ersatzkandidatin vor, und die Partei versammelte sich im Eiltempo hinter ihr. Die Demokratin tritt bei der Wahl im November gegen den republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump an.
Wer wird ihr Vize?
Noch offen ist die Frage, wen Kamala Harris zu ihrem Vize macht. Medienberichten zufolge grenzte sie die möglichen Kandidaten auf zwei ein. US-Medien berichteten am Montag, Harris habe die Entscheidung auf den Gouverneur des Bundesstaates Pennsylvania, Josh Shapiro, und den Gouverneur des Bundesstaates Minnesota, Tim Walz, reduziert. Harris werde ihre Entscheidung wahrscheinlich in einer Videobotschaft bekannt geben. Am Montagabend (Ortszeit) erklärte Harris, "ich habe meine Entscheidung noch nicht getroffen".
Die Entscheidung wird mit Spannung erwartet. Harris hatte vor einigen Tagen angekündigt, dass sie an diesem Dienstag mit ihrem "Running Mate" eine mehrtägige Wahlkampftour durch sieben "Swing States" unternehmen wolle. Zu Beginn ist ein Auftritt in Philadelphia in Pennsylvania geplant. Der Kandidat an der Seite von Harris soll ihr helfen, ein breiteres Spektrum an Wählergruppen zu erreichen und in den "Swing States" - den wahlentscheidenden Schlüsselstaaten - zu gewinnen.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP
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