Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihre Partei auf ein knappes Rennen ums Weiße Haus eingeschworen. "Wir wissen, dass es bis zum Ende ein enges Rennen sein wird. Wir haben ein hartes Stück Arbeit vor uns, aber wir mögen harte Arbeit, harte Arbeit ist gute Arbeit", rief Harris bei einem Auftritt in Milwaukee. "Nein, nein, wir haben noch nicht gewonnen", sagte die 59-Jährige weiter und reagierte damit offenbar auf Rufe aus dem Publikum. Harris führt zwar in nationalen Umfragen leicht vor ihrem republikanischen Herausforderer Donald Trump, ihr Vorsprung liegt aber häufig im Bereich der Fehlertoleranz.
Harris war kurz zuvor mit einer großen Show mit Musik und Lichteffekten beim Parteitag der Demokraten in Chicago als Präsidentschaftskandidatin für die Wahl im November bestätigt worden. Ein rein zeremonielles Votum: Die mehr als 4500 Delegierten hatten Harris bereits vor dem Parteitag per Online-Abstimmung offiziell nominiert. Bei der Nominierungszeremonie in Chicago war sie selbst nicht anwesend, wurde aber aus Milwaukee zugeschaltet. In der rund eine Autostunde entfernten Stadt in Wisconsin trat sie gemeinsam mit ihrem designierten Vize Tim Walz auf. Der Ort war nicht zufällig gewählt: Die Veranstaltung fand in der Halle statt, in der die Republikaner mit Trump vor rund einem Monat ihren Parteitag abgehalten haben.
Medizinischer Notfall im Publikum
Harris versicherte ihren Anhängern nun mit Blick auf die Präsidentenwahl am 5. November: "Wir werden gewinnen." Dafür müsse aber bis zur Wahl hart gearbeitet werden. Sie mahnte: "Hier geht es nicht nur um uns gegen Donald Trump. Es geht um zwei sehr unterschiedliche Visionen für unser Land." Die Demokraten konzentrierten sich auf die Zukunft, die Republikaner auf die Vergangenheit, so Harris.
Zum Abschluss ihrer Rede rief Harris: "Lassen Sie es uns ganz klar sagen: Jemand, der die Verfassung der Vereinigten Staaten außer Kraft setzen will, sollte nie wieder die Möglichkeit haben, sich hinter das Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu stellen. Nie wieder." Trump hatte vor knapp zwei Jahren die Abkehr von der US-Verfassung gefordert und dies mit angeblichem Wahlbetrug bei der Präsidentenwahl 2020 begründet.
Der Auftritt von Harris in Milwaukee wurde von einem medizinischen Notfall im Publikum unterbrochen. Harris unterbrach ihre Rede und sagte: "Wir brauchen hier einen Sanitäter, bitte." Sie forderte das Publikum auf, eine Gasse zu bilden. Schließlich hob sie ihren Daumen und deutete an, dass die Lage unter Kontrolle sei. "Das ist es, worum es uns geht, wir passen aufeinander auf, wir sorgen füreinander", nutzte sie den Moment, um die Unterschiede zu Trump zu unterstreichen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa
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