Im Vergleich zum Vorjahr seien nach Auswertung vorläufiger Daten überdurchschnittlich viele Jobs in den Bauberufen entstanden. Gleiches gilt für Lehrtätigkeiten, dem Objekt- und Personenschutz, die öffentliche Verwaltung sowie für Sozialberufe. Bei Sprachlehrern gab es im Januar etwa eine Steigerung um 27 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr, in der Haus- und Familienpflege um 17 Prozent und bei Wachleuten um 10 Prozent.
Die Forscher geben allerdings zu bedenken, dass die Zuwächse nicht ohne Weiteres insgesamt als Beschäftigungsgewinne angesehen werden können. Einige Arbeitskräfte könnten auch nur aus anderen Bereichen abgezogen worden sein.
Integration dauert lange
Der von den mittelständischen Unternehmen in Deutschland beklagte Fachkräftemangel ist von den Flüchtlingen bisher noch nicht gemildert worden. Allerdings bemüht sich der Mittelstand sichtlich um geeignete Bewerber. Die Verbände - ob Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern - haben zahlreiche Projekte angeschoben, um Flüchtlinge zu qualifizieren. Sie beschließen Aktionsprogramme , informieren Mitgliedsbetriebe und fordern von der Politik die passenden Rahmenbedingungen.
Die Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) hatte in ihrem Mittelstandsbarometer im Februar darauf hingewiesen, dass 62 Prozent der Betriebe freie Stellen nicht besetzen könnten, 49 Prozent deshalb gar Aufträge ablehnen müssten.
Allerdings zeigt sich auch das IAB skeptisch. In der Vergangenheit hatte sich gezeigt, dass die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt, lange Zeit dauere. Einer Studie zufolge hatten nach einem Jahr lediglich 20 Prozent der erwerbsfähigen Flüchtlinge Arbeit gefunden, nach fünf Jahren waren es 50 Prozent, erst nach rund 15 Jahren lag ihre Beschäftigungsquote auf gleichem Niveau wie die anderer Migranten.
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