Griechenland: Vermehrt Nazi-Übergriffe gegen muslimische Einrichtungen

  12 Oktober 2015    Gelesen: 696
Griechenland: Vermehrt Nazi-Übergriffe gegen muslimische Einrichtungen
Eine Moschee wurde am vergangenen Freitag durch einen Mob rassistischer Griechen in der westlichen Provinz Thrakien angegriffen. Ein Graffiti mit der Forderung „Türken raus!“ wurde an die Eingangstür des Gotteshauses geschmiert.
Die Yeni Camii (zu Deutsch: „Neue Moschee“) in Komotini (auf Türkisch: Gümülcine), einer Stadt mit rund 50 000 Einwohnern, wurde von einer vermutlich nationalistischen Gruppe attackiert. Bisher gibt es vonseiten der örtlichen Polizei keinerlei Erklärung zu diesem Zwischenfall.

Der Organisation „Islamophobia Watch“ zufolge erlebte Griechenland in den letzten Jahren einen besorgniserregenden Anstieg von Übergriffen auf Muslime und Juden. Die Entwicklung falle mit dem politischen Aufstieg der rechtsextremen Partei Goldene Morgenröte zusammen, welche 2012 erstmals ins Athener Parlament einzog.

Zuvor im April dieses Jahres beschädigte ein Brand den Eingang und das Dach des größten muslimischen Gotteshauses in Komotini. Lokale Medien vermuteten einen Brandanschlag.

Im Oktober vergangenen Jahres haben Angreifer vor dem Gelände eines Zentrums für islamische Studien in Athen einen abgeschnittenen Schweinekopf zur Provokation positioniert. Anti-muslimische Graffiti-Sprüche wurden an das Gebäude geschmiert.

West-Thrakien weist eine signifikante muslimische Gemeinde mit rund 120 000 Türken aus. Über Jahrhunderte hinweg gehörte der Landstrich zum Osmanischen Reich, später zu Bulgarien und im Zuge des ersten Weltkrieges zu Griechenland.

Tags:


Newsticker