Extremistengruppe Abu Sayyaf tötet kanadische Geisel

  26 April 2016    Gelesen: 366
Extremistengruppe Abu Sayyaf tötet kanadische Geisel
Seit sieben Monaten befinden sich zwei Kanadier und ein Norweger in der Gewalt der Islamistengruppe. Kanadas Premier Trudeau bestätigt nun die Enthauptung einer Geisel.
Im September 2015 wurde der Kanadier John Ridsel auf den Philippinen von der Islamistengruppe Abu Sayyaf verschleppt. Nun haben philippnische Behörden mitgeteilt, dass Ridsdel von der Extremistengruppe enthauptet wurde. Premierminister Justin Trudeau sprach in einer kurzen Fernsehansprache von einem "kaltblütigen Mord". "Kanada verurteilt diese Brutalität rückhaltlos."

Ridsel war im September mit einem weiteren Kanadier und einem Norweger aus einer Hotelanlage von Kämpfern der islamistischen Gruppe verschleppt worden. Die anderen Geiseln befinden sich noch in den Händen der Entführer. Bemühungen um die Freilassung seien im Gange, sagte Trudeau. Zugleich arbeite Kanada mit den philippinischen Behörden zusammen, um die Täter zu finden.

Im März war ein Video mit den drei Geiseln aufgetaucht. Die Islamisten drohten mit der Ermordung der Männer, wenn ihrer Forderung nach einem Lösegeld in Höhe von mehreren Millionen Euro nicht nachgekommen werde. In einem Video zuvor hatten sie 20 Millionen Euro für jede der Geiseln gefordert.

Der getötete Ridsdel war ein Freund von Justin Trudeaus Vorgänger an der Spitze der Liberalen Partei in Kanada, Bob Rae. Der frühere Journalist, Ölindustrie-Vertreter und passionierte Segler arbeitete auf den Philippinen im Goldminen-Geschäft, bevor er in Rente ging.

Abu Sayyaf wurde in den 90er Jahren mit Geld von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden gegründet. Die Gruppe wurde durch die Entführung zahlreicher Ausländer bekannt. Erst im Oktober ließ sie zwei Deutsche nach einem halben Jahr in Geiselhaft frei. Neben den wiederholten Entführungen von Christen und Ausländern, um Lösegeld zu erpressen, verübte die Gruppe zahlreiche Anschläge.

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