Frankreichs Verteidigungsminister Sébastien Lecornu hat die Auslieferung von Mirage-2000-5-Jets an die Ukraine im 1. Quartal 2025 angekündigt. In Cazaux in Gironde würden die Kampfflugzeuge mit neuer Ausrüstung für Angriffe auf Bodenziele und elektronischer Kriegsabwehr ausgestattet, hieß es von ihm auf der Plattform X. Die Ausbildung von ukrainischen Piloten und Mechanikern werde fortgesetzt, so Lecornu.
Über die Anzahl an Mirage-2000-5-Jets, die Frankreich liefern wird, ist bislang nichts bekannt. Laut World Air Forces Report 2024 besitzt das Land 26 aktive Mirage-2000-5. Weitere Exemplare befinden sich in Ländern wie Griechenland, Katar und Spanien. Frankreichs Präsident hatte die Mirage-2000-5-Initiative für die Ukraine im Juni überraschend in einem TV-Interview angekündigt. Die Jets könnten Ende des Jahres einsatzbereit sein, hieß es.
Die Ukraine kann weitere Kampfjets wegen der lahmenden F-16-Unterstützung gut gebrauchen. Nach vielen Verzögerungen waren die ersten F-16 vor wenigen Wochen in dem Land eingetroffen. Ein F-16-Kampfflugzeug soll kurz darauf abgestürzt sein.
F-16 reichen bislang bei Weitem nicht aus
Insgesamt haben westliche Partner Kiew 79 Kampfflugzeuge fest zugesagt - laut Medienberichten werden Ende dieses Jahres aber wohl erst rund 20 im Einsatz sein. Die Ukraine gibt an, sie brauche für eine umfassende Luftverteidigung mindestens 120 F-16-Kampfjets. Experten zufolge ist zudem Zeit nötig, um Mensch und Material in der Ukraine an die heiklen Einsätze heranzuführen. Auch die umfassende Ausstattung mit Raketen muss sichergestellt werden.
Vor allem durch die langwierige Ausbildung von Piloten und mangelnde Ausbildungskapazitäten ist die F-16-Initiative nicht so sehr in Schwung gekommen, wie anfangs erhofft. Laut der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen soll es nach Kriegsbeginn außerdem Diskussionen unter westlichen Partnern gegeben haben, ob überhaupt Jets geliefert werden sollen.
Zur Piloten- und Mechaniker-Ausbildung an Mirage-2000-5-Kampfjets ist bislang wenig bekannt. Frankreich ist im Rahmen der europäischen Mission EUMAM seit längerer Zeit in die Ausbildung von ukrainischen Kampfpiloten eingebunden. Eine genaue Anzahl wollte das französische Verteidigungsministerium ntv.de auf Anfrage im August aus "operativen Gründen" nicht mitteilen. Frankreich biete eine umfassende fünf bis sechs Monate dauernde Ausbildung zum Kampfpiloten auf einem Luftwaffenstützpunkt im Land an, hieß es lediglich.
Laut einem Bericht von Euronews handelt es sich um Ausbildungsmaßnahmen an Alpha-Jet-Schulungsflugzeugen. "Die ukrainischen Piloten werden für Kampfeinsätze nach westlichen Standards ausgebildet", so das Ministerium. Danach würden sie ihre Ausbildung auf Kampfflugzeugen anderer verbündeter Länder fortsetzen. Gemeint sind laut Medienberichten wahrscheinlich F-16-Kampfflugzeuge in Rumänien. Auf X gaben die französischen Streitkräfte Mitte September bekannt, eine erste Gruppe ukrainischer Piloten habe die Alpha-Jet-Ausbildung abgeschlossen.
Quelle: ntv.de, rog
Tags:
