Im Hillsborough-Stadion war es am 15. April 1989 zum Unglück gekommen, als bei einem FA-Cup-Spiel zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest etwa 2000 Menschen in einen schon überfüllten Fanblock eingelassen wurden. Zahlreiche Fans wurden gegen die Umzäunung gedrückt, andere stürzten und wurden zu Tode getrampelt. 96 Menschen starben, darunter viele Kinder, Hunderte wurden verletzt.
Lange war die Katastrophe hauptsächlich als Unfall dargestellt worden. Eine erste Untersuchung hatte 1991 ergeben, dass für die Tragödie im Fußballstadion von Sheffield niemand verantwortlich zu machen war. 2012 hatte ein Gericht das Urteil aufgehoben und eine neue Untersuchung angeordnet.
"Fehler in der polizeilichen Planung"
2014 wurde der Fall dann neu verhandelt, nachdem eine Untersuchung die bei der Katastrophe eingesetzten Polizei- und Rettungskräfte schwer belastete. Dem folgte nun das Gericht in Warrington, das als Ursache für die Tragödie "Fehler in der polizeilichen Planung" nannte. Zwei Jahre lang hatte die Jury dafür Hunderte von Zeugenaussagen, Bilder und Videos der Katastrophe ausgewertet.
Im vergangenen Jahr hatte der damals verantwortliche Polizist David Duckenfield zugegeben, über die Gründe, die zu der Katastrophe geführt hatten, gelogen zu haben. Duckenfield hatte seinerzeit dem englischen Verband (FA) fälschlicherweise erklärt, dass Liverpool-Fans selbst die Tore zur Tribüne geöffnet hätten. Durch diese Maßnahme waren immer mehr Menschen in den Tribünenblock gelangt.
Großbritanniens Premierminister David Cameron begrüßte die Entscheidung des Gerichts. Bei Twitter schrieb er von einem "Meilenstein" und der "längst überfälligen Gerechtigkeit für die 96 Liverpool-Fans, die bei diesem Desaster gestorben sind".
Quelle : spiegel.de
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