„In diesem Zusammenhang sind meine Worte, die ich 2011 in Ägypten kundgetan hatte maßgeblich“, zitiert ihn die Zeitung Haberturk. Damals forderte Erdoğan von der Muslimbruderschaft, das Gebot der Trennung zwischen Staat und Religion in die Verfassung aufzunehmen. „Dies bedeutet nicht, dass die Religion keine Rolle spielt. Es bedeutet, dass der Staat die Religion achtet und zu allen Religionen dieselbe Distanz hält“, so Erdoğan.
Es ist unwahrscheinlich, dass der Parlaments-Chef Karaman ohne das Wissen und Wollen von Erdoğan agiert hat. Karaman gehört zum engsten Kreis des türkischen Staatschefs.
Der türkische Oppositions-Führer der CHP, Kemal Kılıçdaroğlu, fordert hingegen den sofortigen Rücktritt des Parlaments-Chef. Dieser müsse „entweder an den sozialen, säkularen Rechtsstaat zu glauben, oder seinen Posten räumen“, zitiert ihn die Hürriyet.
Der Sprecher der türkischen Regierung, Ömer Çelik, sagte auf einer Presseveranstaltung, dass die Worte Karamans nicht repräsentativ seien für die Regierung. „Unser Verfassungsentwurf wird sowohl den Laizismus als auch den sozialen Rechtsstaat und die Demokratie betonen“, so Ömer Çelik.
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