Russische Zentralbank greift ein - Rubel-Absturz gestoppt

  28 November 2024    Gelesen: 618
  Russische Zentralbank greift ein - Rubel-Absturz gestoppt

Um den dramatischen Verfall des Rubels zu stoppen, verzichtet die russische Zentralbank auf Devisenkäufe im Inland. Das kann die fallenden Kurse tatsächlich umkehren - auch wenn die Währung noch immer so wenig wert ist wie lange nicht.

Der Rubel hat nach dem Eingreifen der Zentralbank seine Talfahrt vorerst gestoppt. Die russische Landeswährung wertete zum Dollar um 2,6 Prozent auf 110,20 auf. Dennoch liegt der Kurs damit auf einem Niveau, das zuletzt im März 2022 so niedrig gewesen ist - dem ersten Monat nach Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine. Den Daten der Moskauer Börse (MOEX) zufolge konnte der Rubel auch im Vergleich zum chinesischen Yuan leichte Kursgewinne auf 14,60 verbuchen. Neue US-Sanktionen gegen die Gazprombank hatten Panikkäufe auf dem Devisenmarkt ausgelöst. Dies sei der Grund für den Kursverfall des Rubels, sagte der Topmanager der russischen VTB-Bank, Dmitri Pjanow.

Die russische Zentralbank hatte deshalb am Vorabend beschlossen, bis zum Jahresende keine Devisen mehr auf dem Inlandsmarkt zu kaufen. Das stützte den Rubel, der allein am Mittwoch noch um mehr als sieben Prozent abgewertet hatte. "Der Grund für die Trendwende ist die Entscheidung der Notenbank, im Rahmen der Haushaltspolitik keine Fremdwährungsankäufe mehr zu tätigen", erklärten auch Analysten des Brokerhauses BCS. Sie rechnen mit stark schwankenden Kursen.

Der starke Rückgang der vergangenen Tage kam für Ökonomen überraschend. Sie hatten Anfang November in einer Reuters-Umfrage erwartet, dass die russische Währung die 100er-Marke zum Dollar verteidigen würde. Die meisten russischen Großbanken - darunter jetzt auch die Gazprombank - sind mittlerweile von US-Sanktionen betroffen und können daher keine Banktransaktionen in Dollar ausführen.

Bis zum 20. Dezember gibt es eine Abwicklungsfrist für Transaktionen mit der Gazprombank. Bis dahin müssen Russlands verbleibende Energiekunden im Westen eine andere Zahlungslösung finden. Viele der sanktionierten Banken kaufen Dollar und Euro im Ausland und importieren das Bargeld per Flugzeug aus Ländern, die keine Handelsbeschränkungen mit Russland verhängt haben.

Quelle: ntv.de, jog/rts


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