Putin droht mit Angriffen neuer Oreschnik-Rakete auf Kiew

  28 November 2024    Gelesen: 395
  Putin droht mit Angriffen neuer Oreschnik-Rakete auf Kiew

Vergangene Woche setzt Russland seinen neuen Raketentyp Oreschnik gegen die ukrainische Stadt Dnipro ein. Nun droht Präsident Putin mit weiteren Einsätzen der Waffe. Eine Attacke mehrerer Oreschnik-Raketen sei mit der Zerstörungskraft eines Atomschlags vergleichbar, behauptet der Kremlchef.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat damit gedroht, die ukrainische Hauptstadt Kiew mit der neuartigen russischen Hyperschall-Mittelstreckenrakete anzugreifen. "Wie ich bereits mehrfach sagte, wird es immer eine Reaktion unserer Seite geben", drohte Putin bei einem Treffen eines Militärbündnisses ehemaliger Sowjetrepubliken in der kasachischen Hauptstadt Astana. Und natürlich werde Russland auf die anhaltenden Angriffe im eigenen Land mit weiterreichenden Raketen reagieren. Dazu seien auch weitere Attacken mit der in der vorigen Woche erstmals eingesetzten Oreschnik möglich.

"Derzeit wählen das Verteidigungsministerium und der Generalstab Ziele auf ukrainischem Gebiet aus. Dazu könnten militärische Einrichtungen, Rüstungs- und Industrieunternehmen oder Entscheidungszentren in Kiew gehören", fügte Putin hinzu. Russland hatte bereits die ukrainische Großstadt Dnipro mit der Oreschnik angegriffen.

"Gewaltig wie ein Meteoriteneinschlag"

Die neuartige Waffe habe die Zerstörungskraft eines Meteoriten, führte der Kremlchef aus. "Der kinetische Aufprall ist so gewaltig wie der eines Meteoriteneinschlags. Aus der Geschichte wissen wir, welche Meteoriten wo eingeschlagen sind und welche Folgen das hatte." Manchmal seien die Einschläge so gewaltig gewesen, "dass sich ganze Seen bildeten". Putin fügte hinzu, beim Einsatz von mehreren Oreschnik-Raketen gleichzeitig sei die Zerstörungskraft der neuen Waffe mit der "eines Atomschlags vergleichbar". Derzeit sei die Rakete nicht mit Atomsprengköpfen bestückt.

"Verabscheuungswürdige Eskalation"

Den jüngsten Großangriff auf die ukrainische Energie-Infrastruktur bezeichnete der Kremlchef als Reaktion auf den Beschuss von Zielen in eigenem Gebiet. Das russische Militär habe dabei in der Nacht mit 90 Raketen und 100 Drohnen angegriffen, sagte der Kremlchef. Siebzehn Ziele seien getroffen worden. Dabei handele es sich um militärische Einrichtungen sowie Anlagen der Rüstungsindustrie.

Laut dem ukrainischen Militär fanden zwölf Geschosse ihr Ziel. Russland habe bei dem nächtlichen Angriff 91 Raketen und 97 Drohnen eingesetzt. Ziele seien vor allem die Energie-Infrastruktur gewesen. Dadurch sei in den westlichen, südlichen und zentralen Landesteilen für mehr als eine Million Menschen der Strom ausgefallen. Laut der ukrainischen Luftwaffe wurden 79 Raketen abgeschossen und 35 Drohnen zerstört. Alle auf Kiew abgefeuerten Raketen oder Drohnen seien abgefangen worden. Dennoch fiel auch in der Hauptstadt phasenweise der Strom aus. Lautes Brummen von Generatoren war zu hören, da kleine und mittlere Unternehmen gezwungen waren, ihren eigenen Strom zu erzeugen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland eine "verabscheuungswürdige Eskalation" vor und sagte, es seien Marschflugkörper mit Streumunition eingesetzt worden. Der Angriff verstärkt die Befürchtungen vor langen Stromausfällen während der Wintermonate, die Temperaturen in der Ukraine liegen derzeit bereits um den Gefrierpunkt. Im Zuge der Angriffe nahmen die ukrainischen Behörden mehrere Atomkraftwerke vom Netz, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfuhr. Russland hat nach Angaben ukrainischer Behörden etwa die Hälfte der verfügbaren Erzeugungskapazität des Landes im Laufe des Krieges lahmgelegt, das Verteilernetz beschädigt und die Behörden zu langen Stromabschaltungen gezwungen.

Quelle: ntv.de, jpe/rts/AFP


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