Trump-Zölle auf Autos gefährden 25.000 Jobs in Europa

  09 Januar 2025    Gelesen: 77
  Trump-Zölle auf Autos gefährden 25.000 Jobs in Europa

Trumps angekündigte Einfuhrzölle verursachen weitgehende Unsicherheit in der Wirtschaft. Die Unternehmensberatung Kearney zeichnet ein düsteres Bild für die europäische Autoindustrie. Neben milliardenschweren Verlusten sind Zehntausende Jobs bei deutschen Autoherstellern gefährdet.

Die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump angedrohten Einfuhrzölle auf Autos bedrohen einer Studie zufolge Zehntausende Arbeitsplätze in Europa. Sollten die Zölle tatsächlich eingeführt werden, könnte das Milliardenverluste und den Abbau von bis zu 25.000 Arbeitsplätzen verursachen, heißt es in einer Untersuchung der Unternehmensberatung Kearney. Besonders betroffen wären die deutschen Autobauer Volkswagen, Mercedes und BMW sowie deren Zulieferer.

Kearney-Experte Nils Kuhlwein bezifferte die möglichen Verluste bei den Autobauern auf 3,2 bis 9,8 Milliarden US-Dollar. Die hohe Spanne zwischen den beiden Zahlen liegt an der anhaltenden Unsicherheit, wie hoch die Zölle ausfallen. Außerdem sei unklar, ob die Autobauer die Kosten anschließend auf die Käufer umlegen oder nicht, so Kuhlwein.

Die deutschen Hersteller exportierten zusammen etwa 640.000 Fahrzeuge aus Europa in die USA. Seiner Einschätzung nach dürfte die Nachfrage vor allem nach Elektroautos einbrechen, wenn die Zölle an die Käufer weitergegeben werden. In einem zweiten Szenario dürften vor allem die Zulieferer leiden, wenn die Hersteller die Zölle zunächst selbst übernehmen und diese Kosten anschließend an ihre Lieferanten weitergeben. Dies sei die übliche Praxis in der Branche, sagte Kuhlwein.

Mittelfristig könnten neue Zölle zu einer weiteren Produktionsverlagerung bei den Herstellern führen. In der Folge dürften dann die Zulieferer mitziehen. Continental-Chef Nikolai Setzer sagte der Nachrichtenagentur Reuters, sein Unternehmen produziere schon jetzt in der Nähe seiner Kunden und sehe sich deswegen gerüstet für Zölle. Dennoch führe das Unternehmen weitere Gespräche mit seinen Lieferanten, um Zölle zu vermeiden. "Wo wir weiter lokalisieren können, und wo das Sinn ergibt, werden wir das tun", verkündete Setzer.

Quelle: ntv.de, gri/rts


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