Nordkorea arbeitet an der Entwicklung von Mittelstrecken- und Langstreckenraketen, die einen atomaren Sprengkopf tragen können. Mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verbieten dem Land allerdings Tests ballistischer Raketentechnik.
Bei den jüngsten Starts soll Nordkorea erneut versucht haben, eine Musudan-Rakete mit einer geschätzten Reichweite von 3000 bis 4000 Kilometern zu testen. Der Fehlschlag beim ersten Start sei von US-Aufklärungssatelliten beobachtet worden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
"70-Tage-Kampagne der Treue"
Die Musudan, die Nordkorea vor zwei Wochen gestartet hatte, war nach Einschätzung Südkoreas kurz nach dem Abheben in der Luft explodiert. Theoretisch könnte solch eine Rakete Ziele auf der US-Pazifikinsel Guam treffen.
Dass Nordkorea mehrere Raketentests innerhalb kurzer Zeit durchführt, ist vermutlich kein Zufall. Machthaber Kim Jong Un hat für den 6. Mai den ersten Kongress der herrschenden Arbeiterpartei seit 1980 einberufen. Was genau bei dem Kongress besprochen werden soll und wie lange dieser dauert, ist nicht bekannt. Im Vorfeld startete das Regime nach Angaben der Staatsmedien allerdings eine "70-Tage-Kampagne der Treue, um die Autorität der Führung hingebungsvoll zu verteidigen".
Der UN-Sicherheitsrat will in einer kurzfristig einberufenen Sitzung über den Konflikt beraten. Das höchste Gremium der Vereinten Nationen nahm den Punkt kurzfristig in die Tagesordnung auf. Den gescheiterten Raketentest Mitte des Monats hatte der Sicherheitsrat verurteilt. Die Sanktionen wurden gegen Pjöngjang wurden bereits nach einem Atomtest des Landes im Januar verschärft.
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