Netanjahus Büro bestätigt Einigung auf Gaza-Deal

  17 Januar 2025    Gelesen: 125
  Netanjahus Büro bestätigt Einigung auf Gaza-Deal

Die Vereinbarung zu einer Waffenruhe im Gaza-Krieg wird international schon groß gefeiert, da meldet Israels Regierungschef Natanjahu weiteren Verhandlungsbedarf an. Jetzt sind die Details geklärt. Der kommende US-Präsident Trump hatte zuletzt noch öffentlich Druck gemacht.

Die letzten Hindernisse für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sind ausgeräumt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei von seinem Verhandlungsteam informiert worden, dass eine Einigung über die Freilassung der Geiseln erzielt worden sei, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Zuvor hatten bereits mehrere Medien berichtet, Vertreter Israels, der islamistischen Hamas, der USA und Katars hätten eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Netanjahu hat laut seinem Büro angeordnet, das Sicherheitskabinett einzuberufen. Eine abschließende Billigung durch die Regierung soll für Samstagabend anberaumt sein.

Die Familien der Geiseln seien informiert worden, hieß es von Netanjahus Bürolaut laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP. Es würden Vorbereitungen getroffen, die freigelassenen Geiseln bei ihrer Rückkehr zu empfangen.

Der Vermittlerstaat Katar hatte eigentlich bereits am Mittwoch eine Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf eine Waffenruhe verkündet, in deren Zuge Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freikommen sollen. Nach israelischen Angaben gab es jedoch zuletzt noch Ärger über Detailfragen. Netanjahu warf der Hamas vor, in letzter Minute Zugeständnisse erpressen zu wollen. Medienberichten zufolge ging es darum, welche palästinensischen Strafgefangenen - unter ihnen verurteilte Terroristen - im Gegenzug für die Geiseln auf freien Fuß kommen. Die Hamas hatte die Vorwürfe zurückgewiesen.

Die Waffenruhe soll zunächst für 42 Tage gelten. In der Zeit sollen zunächst 33 der insgesamt 98 verbliebenen Geiseln in der Gewalt der Hamas freigelassen werden. Im Gegenzug dafür sollen Hunderte palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Die Feuerpause soll laut der Einigung eigentlich am Sonntag um 11.15 Uhr MEZ in Kraft treten. Ein Sprecher Netanjahus sagte laut der "Times of Israel" aber, Gegner des Abkommens müssten 24 Stunden Zeit haben, eine Petition beim Obersten Gerichtshof einzureichen. Das würde bedeuten, dass die Waffenruhe erst am Montag in Kraft treten würde - einen Tag später als geplant.

Trump reklamiert Einigung allein für sich

Vor der Bestätigung aus Netanjahus Büro hatte der kommende US-Präsident Donald Trump noch einmal Druck gemacht, den Deal in trockene Tücher zu packen. "Das sollte besser erledigt sein, bevor ich den Amtseid ablege", sagte er in einer Sendung des US-Podcasters Dan Bongino. Der Republikaner wird am Montag als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.

Trump vertrat erneut die Ansicht, ohne seinen Einfluss wäre überhaupt keine Vereinbarung in dem Konflikt zustande gekommen. Er beklagte sich, dass der scheidende Präsident Joe Biden diese als seinen eigenen Verhandlungserfolg darstelle. "Er hat nichts getan", sagte der 78-Jährige mit Blick auf Biden. "Wenn wir uns nicht eingeschaltet hätten, dann würden die Geiseln nie freikommen." Er schob nach: "Ich bin nicht auf der Suche nach Anerkennung. Ich will diese Leute herausholen."

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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