China schickt Vizepräsident zu Amtseinführung Trumps

  17 Januar 2025    Gelesen: 65
  China schickt Vizepräsident zu Amtseinführung Trumps

Während Trumps erster Amtszeit ist das Verhältnis der USA zu China frostig. Trotzdem lädt der designierte US-Präsident Chinas Staatschef Xi schon im November zu seiner Inauguration ein. Nun ist klar: Der chinesische Staatschef lässt sich vertreten.

China schickt seinen Vizepräsidenten Han Zheng als Sondergesandten zur Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump. Das hat das Außenministerium in Peking bestätigt. China sei bereit, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um den Austausch zu verbessern und mit Meinungsverschiedenheiten angemessen umzugehen, erklärte ein Sprecher.

Es gab schon länger Spekulationen darüber, ob Staats- und Parteichef Xi Jinping zur Vereidigung des US-Amerikaners kommen würde. Trump hatte Xi laut US-Medienberichten bereits im November zu der Zeremonie am 20. Januar in Washington eingeladen. Der Schritt galt als ungewöhnlich, da üblicherweise Diplomaten ihre Länder bei der Amtseinführung vertreten. Beobachter sahen darin einen Versuch, das angespannte Verhältnis zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt möglicherweise zu lockern.

Han hat Xi schon öfter vertreten

Trump hatte China bereits mit weiteren Zöllen gedroht, was die Handelsbeziehungen der beiden Länder verschlechtern dürfte. Außerdem berief er einige scharfe China-Kritiker in sein Regierungsteam, was auf einen harten Kurs Washingtons gegen Peking hindeutet.

Mit Han nimmt nun ein hochrangiger chinesischer Politiker an der Zeremonie teil. Xi hatte ihn schon mehrfach als Sondergesandten zu solchen Terminen geschickt. Im Oktober vergangenen Jahres reiste der 70-Jährige in dieser Funktion nach Jakarta zur Vereidigung des indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto. Im Mai 2023 vertrat er China bei der Krönung von König Charles III. in Großbritannien.

Neben Xi hatte Trump auch andere Staats- und Regierungschefs eingeladen. Peking ließ sich jedoch mit einer Zusage Zeit. Anders als bei einem Staatsbesuch hätte Xi nur im Publikum gesessen und Trumps Rede gehört, ohne darauf antworten zu können. Beobachter sahen darin ein zu großes Risiko für den chinesischen Staatschef, mit dem Besuch Trumps Autorität zu stärken und so in eine schwächere Position zu geraten.

Bolsonaro kann nicht kommen

Einer, der Trumps Amtseinführung gern auf der Zuschauertribüne verfolgt hätte, darf das voraussichtlich nicht: Der brasilianische Ex-Staatschef Jair Bolsonaro bekommt seinen Pass nicht zurück, das hat das Oberste Gericht Brasiliens jetzt entschieden. Die Justiz ermittelt gegen den rechtsextremen Politiker wegen eines mutmaßlichen Putschplans, mit dem er versucht haben soll, die Rückkehr seines linken Widersachers Luiz Inácio Lula da Silva ins Präsidentenamt zu verhindern. Im vergangenen Februar war deshalb ein Ausreiseverbot gegen Bolsonaro verhängt worden. Unter Verweis auf das immer noch bestehende Fluchtrisiko verweigert das Gericht die Herausgabe des Passes. Bolsonaro kündigte an, er werde in Berufung gehen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa


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