Änis Ben-Hatira: Wirbel um Spritzenfoto von Eintracht-Profi

  29 April 2016    Gelesen: 723
Änis Ben-Hatira: Wirbel um Spritzenfoto von Eintracht-Profi
Ein Snapchat-Foto von Änis Ben-Hatira sorgt für Wirbel: Es zeigt einen Tisch voller Kanülen und auch ein verdächtiges Medikament. Sein Verein Eintracht Frankfurt bestreitet Doping des Offensivspielers.
Bei Snapchat posten Fußballer normalerweise allerlei Belanglosigkeiten aus ihrem Alltag, Fotos aus dem Flugzeug, vorm Fernseher, gerne auch mal ihre Mahlzeiten. Wirbel verursachen die Bilder nur selten, doch Eintracht Frankfurts Offensivspieler Änis Ben Hatira macht nun eine andere Erfahrung: Über seinen Snapchat-Account hat der 27-Jährige am Donnerstag ein Foto veröffentlicht, das Fragen aufwirft.

Auf dem Bild sind mehrere Kanülen, eine Aufziehspritze und Ampullen zu sehen. Ein Behälter ist mit dem Namen "Lipotalon" beschriftet. Das Mittel enthält den Wirkstoff Dexamethason, wie die Plattform "Fußballdoping" berichtet. Laut Nationaler Anti-Doping-Agentur Nada ist die orale, rektale, intravenöse sowie intramuskuläre Verabreichung des Wirkstoffs, einem Kortison, im Wettkampf verboten, es sei denn, man hat eine Ausnahmegenehmigung. Außerhalb des Wettkampfs ist die Verabreichung zulässig, sollte jedoch bei Dopingtests angegeben werden.

Verbreitet wurde ein Screenshot des Fotos auf Twitter und Facebook. Für "Fußballdoping" stellte der Journalist Daniel Drepper vom gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv.org eine Reihe von Fragen an Eintracht Frankfurts Kommunikationschef Markus Jestaedt. Antworten veröffentlichte das Portal bislang noch keine.

Auf Anfrage von SPIEGEL ONLINE bestätigte Frankfurts Pressesprecher Carsten Knoop, dass das Bild von Ben-Hatira stammt. "Er hat das Mittel aber nicht genommen, er hat auch keine Ausnahmegenehmigung dafür." Die Grundlage für diese Aussage: "Das sagt er selbst, und unser Mannschaftsarzt hat es bestätigt."

Laut Knoop ist das Foto nicht in den Räumen von Eintracht Frankfurt entstanden und auch nicht beim Mannschaftsarzt. "Für uns ist der Fall damit erledigt." Ob die Deutsche Fußball-Liga und die Nada das auch so sehen, bleibt abzuwarten.

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