Risiko für Einschlag von Asteroid 2024 YR4 hochgestuft

  10 Februar 2025    Gelesen: 89
  Risiko für Einschlag von Asteroid 2024 YR4 hochgestuft

Der neu entdeckte Asteroid 2024 YR4 hält Astronomen weiter in Atem: Die Wahrscheinlichkeit eines Einschlags auf der Erde wird hochgestuft. Die ESA spricht von einem normalen Vorgang. Dennoch werden bereits erste Vorkehrungen getroffen.

Asteroid 2024 YR4 wird am 22. Dezember 2032 der Erde ganz nah kommen. Das immer noch geringe Risiko eines Einschlags wird von Astronomen der Europäischen Weltraumorganisation ESA zuletzt auf 2 Prozent angehoben, nach 1,2 Prozent Ende Januar. Die US-Raumfahrtbehörde NASA kommt derzeit auf 2,3 Prozent. Jedoch weist die ESA darauf hin, dass die Einschlagwahrscheinlichkeit eines Asteroiden oft zunächst steigt, bevor sie nach weiteren Beobachtungen auf Null sinkt.

Der erst vor ein paar Wochen entdeckte Himmelskörper ist ein sogenannter erdnaher Asteroid, der die Bahn der Erde kreuzt. Seine Größe wird auf etwa 40 bis 90 Meter geschätzt. Ein solcher Brocken trifft laut ESA im Durchschnitt alle paar tausend Jahre auf die Erde und könnte regional schwere Schäden anrichten. Allerdings zählt er bei Weitem nicht zu den größten Asteroiden in Erdnähe, die bis zu einigen Kilometern groß werden können. Der Dinosaurier-Killer vor 66 Millionen Jahren wird sogar auf über zehn Kilometer Durchmesser geschätzt.

Auf der Risiko-Liste ganz oben

Auf der ESA-Liste der derzeit wahrscheinlichsten Einschläge steht 2024 YR4 ganz oben. Nach der Turiner Skala wird er mit Stufe 3 bewertet, was äußerst selten ist. Dies entspricht definitionsgemäß einer nahen Begegnung, die die Aufmerksamkeit von Astronomen und der Öffentlichkeit verdient. Seit Anfang Januar führen Forscher Folgebeobachtungen mit Teleskopen auf der ganzen Welt durch, um Größe und Flugbahn des Asteroiden genauer abschätzen zu können. Damit soll auch das Risiko besser eingeschätzt werden können.

Da die Einschlagwahrscheinlichkeit von 2024 YR4 derzeit bei über einem Prozent liegt, wurden bereits zwei globale Asteroiden-Reaktionsgruppen aktiv: das International Asteroid Warning Network (IAWN) unter der Federführung der NASA und die Space Mission Planning Advisory Group (SMPAG). Sollte sich die Lage wider Erwarten zuspitzen, würde etwa das IAWN eine Strategie ausarbeiten, um die Regierungen der Welt bei der Planung der erforderlichen Maßnahmen zur Schadensbegrenzung zu unterstützen.

Klarheit erst 2028?

Allerdings läuft die Zeit derzeit gegen die Astronomen: In den nächsten Monaten wird 2024 YR4 allmählich aus dem Blickfeld der Erde verschwinden - womöglich bevor das Risiko eines Einschlags im Jahr 2032 vollständig ausgeschlossen werden kann. In diesem Fall wird der Asteroid wahrscheinlich auf der Risikoliste der ESA verbleiben, bis er 2028 wieder sichtbar wird. Spätestens dann soll es Klarheit geben.

2024 YR4 war erstmals am 27. Dezember 2024 vom ATLAS-Teleskop in Chile entdeckt worden. Mit diesem wird der Himmel regelmäßig nach erdnahen Asteroiden abgesucht. Kurz nach seiner Entdeckung stellten automatische Asteroidenwarnsysteme fest, dass das Objekt eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit hat, am 22. Dezember 2032 auf die Erde zu treffen.

Quelle: ntv.de, kst


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