Neue Audi A6 Limousine enthüllt - der Klassiker im Segment

  27 April 2025    Gelesen: 93
  Neue Audi A6 Limousine enthüllt - der Klassiker im Segment

Es muss schon etwas heißen, wenn Audi zunächst den Kombi der A6-Baureihe vorstellt und danach erst die Limousine. In der Käuferhierarchie scheint diese abgestiegen zu sein, wenngleich sie in ästhetischer Hinsicht attraktiver ausfällt.

Früher war die Sache klar: Die Limousine hatte in der Businessklasse Vorrang vor dem Kombi. Sie war keineswegs praktischer als der oft in diesem Segment mit "Edellaster" umschriebene Nutzwert-Champion mit dem Steilheck, aber genoss ein gewisses Prestige, und zwar mehr als die "Handwerker-Fuhre". Und zugegeben, den neuen Audi A6 nicht schick zu finden, würde schon eine gewisse ästhetische Ignoranz voraussetzen. Gerade in der Lackierung "Firmamentblau Metallic", wie auf den Fotos zu sehen, erhält der Viertürer mit der elegant abfallenden Dachlinie einen edlen Touch.

Designer mögen nicht unfehlbar sein oder vielleicht an bestimmte Anforderungskriterien gebunden: Dem nach aufgerissenem Maul aussehenden Kühlergrill hätte ein Quäntchen mehr Zurückhaltung gut zu Gesicht gestanden. Aber Prestige - und das scheint in bestimmten Märkten eine große Rolle zu spielen - lebt wohl auch von Aufmerksamkeit. Ein guter Punkt ist, dass die Kreativen sämtliche Sensorik für Assistenzsysteme jetzt deutlich unauffälliger haben platzieren können - ein großer Schwachpunkt des Vorgängermodells wurde somit abgeräumt. Und auch die Ära der Fake-Auspuffendrohre scheint zum Glück vorüber.

Dass die Form auch immer Funktion besitzt, ist beim A6 nicht anders. So sollen die seitlichen Aircurtains für eine verbesserte Luftdurchströmung verantwortlich zeichnen und ein speziell gestalteter Frontspoiler soll den Auftrieb vorn reduzieren - bedeutet mehr Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten. Ein bisschen nachdenklich macht der Umstand, warum Audi in den Presseunterlagen mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,23 wirbt - damit operiert der Hersteller auf Wettbewerber-Niveau, aber eben auch nicht darüber.

Wer effizient unterwegs sein möchte, muss auf die Motorenauswahl achten. Hier verfahren die Oberbayern analog zum Avant und bieten als verbrauchsgünstigste Lösung den Vierzylinder-Diesel mit dem neuen, sogenannten MHEV-Plus-System an. So gesellen sich zu den 204 Diesel-PS noch weitere 24 elektrische Pferdestärken und ansehnliche 230 Newtonmeter Drehmoment, die einer kompakten Elektromaschine entstammen. Diese speist sich aus einer Batterie mit 1,7 kWh Brutto-Kapazität. Mit einer Rekuperationsleistung von 25 kW lässt sich der Akku befüllen. Der gemittelte Kraftstoffverbrauch liegt bei 4,8 bis 5,6 Litern je 100 Kilometer.

Der V6 passt zum A6

Besser zur sportiven Limousine passt allerdings der aufgeladene Dreiliter-Sechszylinder mit 367 PS. Auch diese Antriebsoption mit siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe (ebenso wie beim TDI) verfügt über die Teilelektrifizierung mit 24 PS. Dass sich der ausschließlich in Verbindung mit Allradantrieb lieferbare vorläufige Topmotor trinkfreudiger geriert, sollte klar sein und bedarf keiner prophetischen Fähigkeiten. Der gemittelte WLTP-Konsum kratzt hier an der Achtliter-Marke.

Dafür sind die Fahrleistungen überbordend mit 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 250 Sachen Topspeed. Benzin-Grundmodell und Diesel benötigen für diese Disziplin zwischen 6,9 und 8,2 Sekunden, rennen allerdings auch schon beachtliche 244 km/h. Und die praktischen Werte? Knapp 500 Liter Kofferraumvolumen sorgen dafür, dass Familien oder Freunde mit reichlich Gepäck in den Urlaub fahren können.

Apropos Allrad. Auf Wunsch lenken auch die Hinterräder des neuen A6, damit er in querdynamischen Disziplinen besser wird. Bei niedrigen Tempi beträgt der Lenkwinkel fünf Grad gegensinnig zu den Vorderrädern für eine verbesserte Wendigkeit. Wird das Auto schneller, lenkt es hinten gleichsinnig ein, um die Fahrdynamik zu erhöhen. Gepaart mit dem optionalen Luftfahrwerk - erlaubt je nach Einstellung eine Tieferlegung des Chassis um bis zu drei Zentimeter - ist eine deutlich vergrößerte Bandbreite zwischen komfortablem und sportlichem Fahren zu erwarten. Und Komfort spielt in dieser Liga schließlich eine entscheidende Rolle.

Aus diesem Grund haben sich die Ingenieure außerdem darum bemüht, den Geräuschpegel im Innenraum zu verringern. Stärker abgedichtete Fenster sowie eine Optimierung der Türdichtungen sollen 30 Prozent mehr Schalldämmung im Vergleich zum Vorgänger bringen, wenn man Audi Glauben schenken möchte.

Dass die neue Businessklasse-Limousine nicht gerade zum Schnäppchenpreis erhältlich ist, liegt auf der Hand. Ab 55.500 Euro geht es los. Man darf im Übrigen davon ausgehen, dass neben dem Einsteiger-Selbstzünder, dem Basis-Vierzylinder-Ottotriebwerk mit 204 PS (ohne Elektrifizierung) und dem Sechszylinder-Benziner noch weitere Varianten folgen werden. Bestellbar ist der große Audi bereits, die Auslieferungen starten im Sommer dieses Jahres.

Quelle: ntv.de


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