Erster Weltgipfel für humanitäre Hilfe

  03 Mai 2016    Gelesen: 503
Erster Weltgipfel für humanitäre Hilfe
Weltweit benötigen Millionen von Menschen humanitäre Hilfe. Als internationale Hilfsorganisation ist Aktion gegen den Hunger vertraut mit den vielen Herausforderungen, denen Organisationen im humanitären Bereich gegenüberstehen: einem Mangel an politischem Willen, humanitäre Krisen zu lösen; fehlendem Schutz für die Bevölkerung und humanitäre Helfer; unzureichenden finanziellen Mittel, um langfristige Veränderungen herbeizuführen.
In dem Bericht „One Humanity: Shared Responsibility” skizziert UN-Generalsekretär Ban Ki-moon seine Vision einer Welt, die frei von menschlichem Leid ist. Und er weist auf das kollektive Versagen der Weltgemeinschaft hin, auf die wachsende Anzahl von Krisen wirksam zu reagieren.

Mitte Mai findet in Istanbul der erste Weltgipfel für Humanitäre Hilfe statt, auf dem die Ideen des Berichts von politischen Entscheidungsträgern, der Zivilgesellschaft und anderen Interessensgruppen diskutiert werden. Das gemeinsame Ziel ist es, neue Wege und Möglichkeiten zu finden, um den wachsendenden humanitären Bedürfnissen weltweit erfolgreich begegnen zu können.

Eine Menschheit: gemeinsame Verantwortung

In seinem Bericht formuliert UN-Generalsekretär Ban Ki-moon fünf Forderungen, um zukünftig auf humanitäre Krisen zu reagieren.

Konflikte verhindern und bestehende Konflikte beenden: Der fehlende politische Wille, Konflikte zu lösen, ist eine große Belastung für die Bevölkerung und Hilfsorganisationen. Die Hauptverantwortung, Krisen und Konflikte zu beenden, liegt bei den politischen Entscheidungsträgern, die endlich handeln müssen.
Internationale Gesetze und Normen wahren: Die betroffene Bevölkerung durchlebt in Krisen und Konflikten oft großes Leid. Das humanitäre Völkerrecht wurde in den letzten zehn Jahren wiederholt missachtet – mit verheerenden Auswirkungen auf die Menschen, die wir unterstützen, und auf unsere Mitarbeiter. Das internationale Recht muss gewahrt werden.
Allen, die Hilfe benötigen, muss geholfen werden: Frauen, Kinder und Jugendliche leiden besonders unter Krisen und Kriegen. Es ist daher von großer Bedeutung, dass alle, auch die besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen, eine Stimme und Zugang zu Schutz und Unterstützung erhalten.
Nothilfe zu Lebensgrundlagen weiterentwickeln: Ziel sollte es sein, lokale Systeme und Kapazitäten zu stärken, um die humanitäre Hilfe stückweise zur Entwicklungshilfe weiter auszubauen. Dieser Ansatz ist von grundlegender Bedeutung für eine nachhaltige Wirkung.
Investitionen in die Bevölkerung und lokale Kapazitäten: Die steigende Kluft zwischen dem Bedarf an humanitärer Hilfe und den zur Verfügung stehenden Mitteln zeigt, wie wichtig es ist, dass zugesagte politische, institutionelle und finanzielle Investitionen auch bereitgestellt werden. Die rechtzeitige Unterstützung nationaler Akteure und Investitionen in die Katastrophenvorsorge sind entscheidend für die Prävention von Krisen. Gleichzeitig ist es wichtig, gut ausgebildete humanitäre Teams aufzubauen, die in Krisensituationen umgehend Hilfe leisten können.

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